Derzbach-Hof in München-Forstenried
"Erste Bedenken – Bezirksausschuss-Politiker kritisieren Sanierungspläne des ältesten Bauernhofs der Stadt
Der älteste erhaltene Bauernhof Münchens ist der Derzbachhof (auch Feichtbauernhof gen.) in Forstenried, erbaut 1751.
Er ist ein ganz wichtiger Bestandteil des denkmalgeschützten Dorfkern-Ensembles mit der berühmten Kirche, dem Forstamt, dem "Alten Wirt" und der Schule.
Gefährdung
25 Jahre stand der Hof leer und verfiel zusehends, die Erbengemeinschaft war sich uneinig über die weitere Verwendung des großen Gründstücks.
Auf Betreiben des Bezirksausschusses und der Unteren Denkmalschutzbehörde wurde 2005 eine Sicherung der wertvollen Originaltreppe und der Geschossdecke vorgenommen sowie der Holzwurm mit Heißluft bekämpft.
Rettung
2015, nachdem keine Reaktion auf einen genehmigten Bauvorbescheid erfolgt war, stellte der Bezirksauschuss erneut einen Antrag auf Sicherung dieses "einmaligen Zeugnisses der Münchner Geschichte" (Generalkonservator a.D. Egon Johannes Greipl). Die Untere Denkmalschutzbehörde reagierte im November 2015 mit Besichtigung und Anordnung einer erneuten, diesmal chemischen Bekämpfung der Holzschädlinge im Frühjahr 2016; der Vorbescheid wurde verlängert und es scheint "Bewegung" in die ganze Angelegenheit zu kommen...
Es gibt diverse Ideen für die weitere Nutzung dieses schönen Denkmals, das so wichtig ist für den ganzen Dorfkern und die Erhaltung des Ensembleschutzes.
Inzwischen ist der Derzbachhof in Forstenried verkauft: Das Münchner Immobilienunternehmen Euroboden hat das Anwesen erworben und will es "behutsam" sanieren:
www.sueddeutsche.de vom 25. Februar 2017
www.sueddeutsche.de vom 26. Februar 2017
Aufgepasst!
Und wie geht es weiter? Die Sanierungspläne des Immobilienunternehmens sind umstritten, einige Bezirksausschuss-Politiker äußern sich dazu kritisch:
www.sueddeutsche.de vom 7. Februar 2018
www.sueddeutsche.de vom 8. Februar 2018
Der erste Vorbescheidantrag wurde zurückgewiesen wegen der Proteste aus der Bevölkerung (Unterschriftensammlung, Bezirksausschuss, Landesdenkmalrat). Begründung: es fehlt ein Plan zur Sanierung des alten Hofes, die geplante Bebauung im hinteren Teil des Grundstücks mit 19 Wohnungen ist zu üppig.
Der zweite Vorbescheid steht noch aus, da inzwischen eine Petition im Landtag läuft, um den Hof mit Umfeld, Garten und Wiese als Grünfläche und Freiluftschneise zu schützen. Im Oktober 2018 äußerte sich Herr Mager von der Lokalbaukommission in der Bezirksausschuss-Sitzung allerdings zuversichtlich zu den ursprünglichen Nutzungsplänen des Investors.
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