Frensdorfer Schlossscheune
Frensdorfer Schlossscheune vor Rettung
Der Stadel im ehemaligen Vorburgbereich beim ehem. Tor des Schlosses Frensdorf ist ein Massivbau mit Satteldach, 19. Jh. Zugehörig zum Ehem. Wasserschloss. Dieses ist ein zweigeschossiges Wohngebäude, Halbwalmdach, ornamentiertes Gurtband, bez. 1857.
Gefährdung
Aus dem Bericht des FT:
„Ein Schandfleck! So dachten wohl alle, die das alte, fast schon zerfallende Gebäude im Osten von Frensdorf sahen. Was kaum noch möglich schien, wird jetzt Wirklichkeit: Die Eigentümer sanieren die alte Scheune, die einst Teil der Frensdorfer Schlossanlage war. Im ersten Schritt soll "die äußere Hülle", also das Mauerwerk, Dachstuhl und Eindeckung gesichert und so für die Zukunft erhalten werden.
"Ich konnte nachts schon nicht mehr schlafen", erzählt der Eigentümer. "Gefahr war in Verzug" – an dem langsam verfallenden Gebäude bröckelte immer mehr. Stürme hatten dem Baudenkmal schwer zugesetzt. "Im letzten Jahr sind viele Ziegel runtergekommen". Bereits 2011 hat die Familie ihr heutiges Wohnhaus an der Straße "Im Schloß" gekauft und in den Folgejahren vorbildlich saniert. Die Scheune auf der ehemaligen Schlossanlage hatten sie damals nicht miterworben.
"Niemals", sei ihre erste Reaktion gewesen, als die Scheune zum Kauf angeboten wurde. "Aber man wird mutiger, wenn man schon einmal etwas Altes saniert hat", sagt die Frensdorferin heute. Vor etwa zwei Jahren erwarb die Familie dann auch die Scheune, ein Einzeldenkmal wie alle übrigen Gebäude auf dem einstigen Schlossgelände.
Das Jahr 1821 und J. S. sind auf einem Balken im Innern des Denkmalgebäudes eingeritzt. Die Initialen stünden für den Erbauer Johann Scharold, der die Scheune in der heutigen Form errichtet hat. Aus dem Erbauungsjahr sind auch die Dachlatten und die alten "handgestrichenen" Biberschwanz-Ziegeln. Was heißt, dass sie von Hand geformt wurden. Zum Eindecken können sie jedoch nicht mehr verwendet werden. "Wir sichern sie und bewahren sie auf", sagen die Eigentümer.
Zu einem solchen Projekt gehört neben viel Liebe für das alte Gemäuer, auch Achtung und Wertschätzung des historischen Erbes. An Dachstuhl und Mauerwerk soll nur weggenommen und ersetzt werden, was wirklich nicht mehr zu retten ist. Wie sich herausgestellt hat, ist der Dachstuhl ziemlich gut erhalten.“
Rettung
Viel Eigenleistung
Ganz viele Arbeiten führen die Eigentümer in Eigenleistung aus. Bürgermeister Jakobus Kötzner (AWL) ist über die Sanierung sehr glücklich. "Ich bin froh, dass der Schandfleck beseitigt wird", versichert er. Auch die Frensdorfer Bürger hätten die Nachricht "mit viel Wohlwollen" aufgenommen. Die Ideen seien nur so gesprudelt, als bekannt wurde, dass das historische Bauwerk eines Tages "eine Kulturscheune" werden könnte. Das habe Vorstellungen geweckt, die von Theateraufführungen über Ausstellungen bis zu Filmvorführungen reichten. Soweit ist es aber noch lange nicht. Vorerst geht es den Eigentümern nur darum, das Gebäude zu sichern und zu erhalten. "Die spätere Nutzung ist derzeit hintan gestellt."
Immerhin stünden in der Scheune auf drei Ebenen jeweils 140 Quadratmeter zur Verfügung. Das heißt, selbst der Raum unter dem Dach, ein "liegender", also selbst tragender Dachstuhl, könnte voll genutzt werden. Fenster allerdings gibt es so gut wie nicht. Daran soll auch nichts geändert werden.
Finanzielle Unterstutzung
Die Kosten für das Sichern und Erhalten der Bausubstanz wurden mit 140 000 Euro veranschlagt. Die Gemeinde Frensdorf hat durch einstimmigen Ratsbeschluss eine finanzielle Unterstützung zugesichert. Außerdem dürfen Zuschüsse von der Oberfrankenstiftung, der Landesstiftung und vom Landesamt für Denkmalpflege erwartet werden.
Das ursprüngliche Ziel, noch vor dem Winter 2018/2019 fertig zu werden, sei eine Vision. Es gibt daher einen "Plan B". Er sieht vor, das Gebäude durch Abdeckung mit Planen vor den Unbilden des Wetters zu schützen.
Kontakt
Dieter Martin dieter.j.martin@t-online.de
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