Aussegnungshalle in Steppach

gefährdet

Aussegnungshalle
Alte Reichsstraße 39, 86356 Neusäß

Eingestellt von: Eberhard Delles
Eingestellt am: 22.02.2025

Bayerische Denkmalliste: eingetragen
Denkmalatlas / Aktennummer: D-7-72-184-17
Denkmal-Typ: Einzeldenkmal

Aussegnungshalle

Von Abriss bedrohtes Baudenkmal aus den 1920er Jahren in Steppach bei Augsburg

Die Aussegnungshalle auf dem Friedhof in Steppach (jetzt Ortsteil der Stadt Neusäß, Landkreis Augsburg, Regierungsbezirk Schwaben) wurde um 1929 errichtet. Hierzu hatte die Katholische Pfarrkirchenstiftung St. Gallus der Gemeinde Steppach ein Grundstück überlassen, das an den bisherigen, um die Kirche liegenden und damals erweiterungsbedürftigen Friedhof, anschließt. Die Aussegnungshalle wurde 2013 als Denkmal kartiert und ist zusammen mit der Katholischen Pfarrkirche St. Gallus in der Denkmalliste für den Landkreis Augsburg eingetragen (Denkmalnr. D-7-72-184-17). Dort ist sie beschrieben als eingeschossiger Walmdachbau mit mittigem Treppengiebel-Zwerchhaus. Dem Bau kommt allein durch seine Entstehungszeit ein hoher Seltenheitswert zu. Darüber hinaus besticht das Bauwerk durch zahlreiche gestalterische und kunsthandwerkliche Details wie etwa die mit einem Gitter verzierte Eingangstür.

Es ist höchst beachtlich, dass die kleine Landgemeinde Steppach, die damals nur ca. 750 Einwohner zählte, sich für einen derartig qualitätsvollen Bau entschied und dem beauftragten Architekten Adolf Mayer Gelegenheit gab, mit dem Zweckbau der architektonischen Blütezeit der 1920er Jahre Ausdruck zu verleihen.

Der Bau blieb in seiner Substanz und Ausstattung bis in die Gegenwart (2025) weitgehend erhalten. In der Zeit, seit die Gemeinde Steppach in die Gemeinde Neusäß eingemeindet worden ist (1978), erfuhr das Bauwerk keine wesentlichen Maßnahmen des Bauunterhalts, die der Wertigkeit des Gebäudes gerecht gewesen wären. Die vier Säulen, die das Zwerchhaus tragen, wurden mit grauer Farbe überstrichen, ebenso die gemauerten Sohlbänke. Dabei wurden diese ursprünglich aus dunklen Ziegeln gestalteten, weiß vermörtelten Bauelemente ihres Ausdrucks der in den 1920er Jahren ausgeprägten Baukultur beraubt.

Aussegnungshalle - Fotos

Gefährdung

Seit 2014 ist die Stadt Neusäß in beharrlicher Verkennung der Wertigkeit des Gebäudes und der Belange des Denkmalschutzes bestrebt, das Baudenkmal abzureißen, insbesondere weil es sich in einem „maroden“ Zustand befinde, eine rentable und funktionale Nutzung nicht ermögliche sowie den gegenwärtigen technischen Anforderungen und gesellschaftlichen Erwartungen nicht entspreche.

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