Bahnhofgebäude Hohenbrunn
Gebäude aus dem Jahr 1904. Erweitert 1939 im Zuge der Errichtung der Muna. Seit ca. 50 Jahren Heimat des Vereins Eisenbahnfreunde München Land bis 2924
Im Jahr 1904 wurde die Eisenbahnstrecke Giesing-Aying eröffnet. Mit dem Bau dieser Strecke wurde auch das Bahnhofgebäude errichtet. Die Ansichten und Grundrisse sind in der Akte DB 969 des Staatsarchivs München aus dem Jahr 1925 zu finden. Es handelt sich um einen Holzbau, der massiv unterkellert ist. Es gibt einen Güterschuppen, einen Schlafraum, einen Dienstraum und einen Warteraum, die heute noch so wie im Plan vorhanden sind.
Verändert wurden mit der Zeit die Türen und Fenster, da das Gebäude im Zuge der Errichtung der Muna (Munitionsanstalt) ab ca. 1939 nach Norden hin erweitert wurde. In diesem zweiten Teil befindet sich das Stellwerk für das dritte Gleis zur Muna, das bis zum Abriss des dritten Gleises nach 2004 in Betrieb war. Außerdem sind dort weitere Räume und der Elektroraum für den Bahnhof Hohenbrunn.
Seit ungefähr 50 Jahren benutzt der Verein Eisenbahnfreunde München Land (http://blog.eisenbahnfreundemünchenland.de/) dieses Gebäude. Er hat eine kleine Modelleisenbahn gebaut, die von außen durch ein Fenster angeschaut und mit Knopfdruck bedient werden kann.
Er hat auf der Westseite nicht denkmalgerechte neue Fenster eingebaut. Beheizt wird das Gebäude mit einem Ofen.
Das Gebäude ist ortsbildprägend und eines der ältesten noch erhaltenen Gebäude in Hohenbrunn.
Es hat zwei Weltkriege unbeschadet überstanden und weist mit seiner Existenz auf die Geschichte Hohenbrunns, vor allem auch der Muna hin. Jede Muna wurde nach dem nächstliegenden Bahnhof genannt, denn ein Bahnanschluss war für jede Muna unbedingt erforderlich.
Die Geschichte der Muna, die auch an diesem Bahnhof sichtbar wird, wurde lange verdrängt. Bis 2024 wusste das Landesamt für Denkmalpflege nicht mal um die Existenz der Muna bzw. der Zwangsarbeiterlager und des Russenfriedhofs, dessen Ort nicht genau bekannt ist.
Ein ähnliches Gebäude gibt es auf dieser Strecke m.W. nicht. Perlach, Neubiberg, Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Aying sind Gebäude aus Stein. Giesing ist auch aus Holz gebaut, aber wesentlich größer. In Ottobrunn gab es eine provisorische Unterstellhütte aus Holz, aber kein richtiges Bahnhofgebäude. Somit hat das Gebäude auf dieser Strecke ein Alleinstellungsmerkmal.
Bahnhofgebäude Hohenbrunn - Fotos
Gefährdung
Das Gebäude ist nicht denkmalgeschützt.
Im Zuge des barrierefreien Ausbaus des Bahnhofs Hohenbrunn soll das Gebäude 2026 abgerissen werden. Die Rampe reicht bis zur Hälfte des Gebäudes.
Durch Dreifachführung der Rampe oder durch Bau eines Aufzuges könnte das Gebäude erhalten werden.
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