Überreste des "Stübelturms" und eines Mauersporns. - Foto: Förderverein Burgruine Hohenburg e.V.

gefährdet

Burgruine Hohenburg
Hohenburgstraße, 83661 Lenggries

Eingestellt von: Förderverein Burgruine Hohenburg e.V.
Eingestellt am: 11.06.2013

Bayerische Denkmalliste: eingetragen
Denkmalatlas / Aktennummer: D-1-73-135-37
Denkmal-Typ: Einzeldenkmal

Burgruine Hohenburg

Herrschaftszentrum des Isarwinkels von 1100 bis 1848

Die Hohenburg im Isarwinkel wurde um 1090 von dem auf dem tegernseeischen Verwaltungssitz Thann residierenden Ministerialengeschlecht errichtet. Das Geschlecht errang seine Selbständigkeit und benannte sich nach Hohenburg.

Durch Heirat einer Hohenburger-Tochter um 1200 mit Heinrich von Döllnitz, nach dem aus dem Ort Rainried „Tölz“ wurde, geriet das Geschlecht in die Mitherrschaft über Tölz und Hohenburg, starb aber Mitte des 13. Jahrhunderts aus.

Während der Tölzer Herrschaftsbereich als Landgericht in die wittelsbachische Landesherrschaft eingegliedert wurde, behielt Hohenburg - im Umfang des Heiratsguts der Gemahlin des Heinrich - als Hofmark bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichte 1848 seine Eigenständigkeit.

Als Nachwirkung des Oberländer Volksaufstands von 1705 wurde nach der Sendlinger Mordweihnacht eine Rotte kaiserlicher Soldaten in der Hohenburg stationiert. Diese schlecht versorgten Soldaten legten im Juli 1707 einen Brand, der das noch 1701 von Michael Wening abgebildete Burgschloss vernichtete. Der Hofmarksherr entschied sich für einen Neubau unterhalb der Burg; die Wertsachen wurden geborgen, verwendbare Mauersteine bei mehreren Bauten später weiterverwendet. So ist die alte Burg, Jahrhunderte lang herrschaftliches Zentrum der näheren Umgebung, abgetragen worden.

Gefährdung

Die Ruine verfällt weiter. Mittlerweile ist auch die Natur, die von den Resten besitz ergriffen hat, unter Schutz gestellt. Es konkurrieren der Denkmalschutz (sowohl Boden- als auch Baudenkmal) und der Naturschutz (Landschaftsschutzgebiet)

Rettung

Der 2003 gegründete Förderverein Burgruine Hohenburg e.V. hat sich die Sicherung und Sanierung des Bestandes der Burgruine Hohenburg zum Ziel gesetzt.

2004 wurde der Burgberg in einem Projekt der Bundeswehr-Universität Neubiberg mit einem Rundum-Laserscangerät aufgenommen und in das digitale Geländemodell eingefügt. Die Mauerfragmente wurden in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege tachymetrisch aufgenommen, anhand dreier korrespondierender historischer Abbildungen der Burg (1699/1701) digital dreidimensional rekonstruiert. Die virtuelle Rekonstruktion des Burgschlosses wurde von Seiten der Denkmalpflege als gelungene Erfüllung einer berührungsfreien Rekonstruktion der Anlage gewürdigt.

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