Burgruine Ringenberg, Maierhöfen im Westallgäu
Stammhaus kaiserlicher Räte fällt dem Vandalismus zum Opfer - neues Baugebiet wirkt zerstörend
Die Ruine liegt in günstiger Lage auf einer Geländerippe über der Talmulde von Maierhöfen. Die Burg bestand aus einem mächtigen Hauptgbäude, diesem waren an der Ost und Südseite ein Zwinger und an allen vier Ecken der Außenmauern unterschiedlich starke Rundtürme vorgelagert. Der südliche Teil der Zwingers wurde durch ein, dem SW-Turm angebautes, Nebengebäude (bewohnt bis 1892) im 17. Jhdt. verkleinert. Nachdem das Gelände nach Osten wie Süden steil abfällt musste gegen Westen ein 30m breiter Halsgraben die Burg vom gleich hohen Hintergelände abtrennen. Hier ist noch eine mit einem im rechten Winkel geführte Wall und Graben umschlossene Vorburg noch schwach erkennbar. Der Burgtyp entspricht der Zeit des 15. Jhdts. und war Stammsitz der Herren, später Freiherren von Horben, erstmals hier erwähnt 1446. Die Mauerreste haben noch eine Höhe zwischen 2-4 m und bestehen größtenteils aus heimischen Nagelfluh.
Gefährdung
Die Burg, einst Stammhaus der 1509 verstorbenen Heinrich und Rudolf von Horben, Rat, Hauskämmerer des Kaisers Maximilian in Innsbruck. In den 1960er Jahren wurde die Westseite und Teile des Innenbereiches durch Kiesabbau zerstört. Die ansehnlichsten Reste fallen dagegen jüngst durch Vandalismus der Zerstörung anheim. Mit der Planung eines Neubaugebietes auf dem markanten Höhenzug nördlich der Ruine wird die einzigartige Ausstrahlung des Ortes und der gesamten Landschaft geschädigt. Der Zersiedlung außerhalb des Ortsbereiches wird hier massiv Vorschub geleistet. Negative Folgen für die bisjetzt noch ausgeprägte Landwirtschaft aber auch dem Fremdenverkehr wird von der Gemeindeverwaltung mit ihrem uferlosen Wachstumsdenken total ignoriert.
Verlust
Das Baugebiet wurde größtenteils verwirklicht. Klimawandel wird weiter durch die Politik gefördert, weiter landwirtschaftliche Fläche versiegelt.
Kontakt
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