Das Sigi-Sommer-Haus
Liegt für die Baumaßnahmen am Denkmal eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis vor?
Vor Monaten wurde in verschiedenen Zeitungen publiziert, dass, seit das historische Eckhaus in Sendling im Sommer 2022 an einen neuen Eigentümer, die VK Wohnbau GmbH, verkauft wurde, ein „Konflikt um die Sanierung und den Ausbau des so genannten ‚Sigi-Sommer-Hauses’" zwischen dem neuen Eigentümer und den Mietern tobt. Lt. Bericht der Mieter wurden die Mieten im selben Monat erhöht, eine Sanierung wurde angekündigt. "Bedroht haben wir uns gefühlt, als uns geraten wurde, bis April 2023 auszuziehen – und einzelnen Mietern unterschiedliche Umzugspauschalen zwischen 5.000 und 15.000 Euro angeboten worden sind." (zitiert nach der AZ vom 7.12.2022)
Inzwischen hat sich Entscheidendes getan:
Wie die SZ am 12.5.2023 berichtet, hat das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege das Gebäude kürzlich begutachtet und in die Denkmalliste aufgenommen. Die Mietswohnanlage wurde 1911 vom Baubüro Heilmann und Littmann erstellt: ein viergeschossiger Mansarddachbau in Ecklage mit Zwerchhauserkern, turmartiger Überhöhung der Ecke, Gauben und kleinen Balkonen, Putzgliederung im Reformstil, mit einem schmiedeeisernen Gitter an der Durchfahrt mit illusionistischer Gestaltung.
Es ist das älteste Gebäude im Geviert, umgeben von Genossenschaftsbauten, ehemaliges Wohnhaus von Sigi Sommer, dessen Cousine (Herausgeberin der „Sendlinger G’schichten“) noch dort wohnt.
Trotz des Bombenschadens, den das Haus erlitt, ist es weitgehend im Originalzustand erhalten. Nur der Eckturm ist seitdem abgeflacht und im Innenhof wuden die Fenster erneuert.
Das Sigi-Sommer-Haus - Fotos
Gefährdung
Der Antrag darauf, das Sigi-Sommer-Haus unter Denkmalschutz zu stellen, wurde von einem der Mieter im Bezirksausschuss Sendling gestellt - „Die Untere Denkmalschutzbehörde möge prüfen, ob das Gebäude Denkmaleigenschaften besitzt – und dem Besitzer untersagen, bauliche Maßnahmen durchzuführen, bis ein Ergebnis vorliegt.“
- nicht aufgrund von Bemühungen der VK Wohnbau GmbH, die von sich behauptet, dass Denkmalschutz ihr Metier sei: „Denkmalschutz wäre für uns in Ordnung. Unser Kerngeschäft ist die Sanierung und auch der Denkmalschutz.“ (Wohnanzeiger München, 19.12.2022)
„Der Investor wiederum hatte sich im Vorhinein gelassen geäußert, da Denkmalschutz die Umgestaltung einerseits komplizierter mache, andererseits aber auch Zuschüsse bringen könnte.“ (SZ, 12.5.2023)
Auch nachdem die Denkmaleigenschaft Ende April 2023 erkannt wurde, gingen die Baumaßnahmen weiter. Ob eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung vorlag, ist uns nicht bekannt. Die Untere Denkmalschutzbehörde ist inzwischen hinsichtlich eines denkmalgerechten Umgangs mit den Häusern mit dem Eigentümer bzw. Planer in Kontakt. Allem Anschein nach finden seitdem keine Baumaßnahmen mehr statt.
Das Baugerüst mit geschlossener Plane steht weiterhin, obwohl die meisten Wohnungen bewohnt sind. Es wurde zu Zeiten aufgebaut, als das Sigi-Sommer-Haus noch nicht denkmalgeschützt war.
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