gefährdet

Ehemaliges Stadtschloss/heute Höchstetter-Brauerei
Klostersraße 10
93413 Cham

Eingestellt von: Florian Gruber
Eingestellt am: 12.04.2018
Geändert am: 16.05.2018

Bayerische Denkmalliste: nicht eingetragen
Denkmalatlas / Aktennummer:
Denkmal-Typ: nicht eingetragen

Ehemaliges Stadtschloss/heute Höchstetter-Brauerei

Rettet das Chamer Stadtschloss

Hierbei handelt es sich um die ehemalige Schlossanlage der Stadt Cham, welche durch die Umsiedlung der Stadt Cham im 12. und 13. Jahrhundert von Altenstadt an ihren heutigen Standort verlegt wurde. Diese Annahme wird vor allem durch deren exponierte Lage am Rande der Stadt und der damit einhergehenden Nähe zum Regen exemplarisch verdeutlicht, welche im Mittelalter gängige Praxis war. Bekräftigt wird diese Vermutung noch zusätzlich durch die unumstößliche Tatsache, dass der sich vor dem Haupthaus befindende Platz früher einmal als Burgplatz und das als Chamer Wahrzeichen bekannte Biertor vormals durch die Chamer Bevölkerung als Burgtor bezeichnet wurden. Nimmt man diese Indizien zum Anlass, so dürfte sich demnach in den Mauern dieses Gebäudekomplexes einer der bedeutendsten mittelalterlichen Bauten der Stadt und des Landkreises Cham befinden, dessen Existenz sich sicherlich auch durch eine Bauforschung und archäologische Grabung belegen lässt, wozu dringend geraten wird. Weiterhin sollte in diesem Kontext auch nicht die Nutzung des Areals seit dem 16. Jahrhundert als Braustätte außer Acht gelassen werden. Diese verleiht dem Anwesen nämlich nicht nur sein derzeitiges markantes Erscheinungsbild, sondern gibt uns vielmehr noch einen nachhaltigen Eindruck über die vormals in Cham betriebene lebendige Brautradition.

Weiterhin dürfte sich ein zwingender Schutz dieser Bausubstanz wohl auch durch die Nähe zu dem bereits unter Denkmalschutz gestellten Bauteil der ehemaligen Höchstetter-Brauerei an der Klosterstraße 10, dem Biertor (vormals Burgtor), der Franziskanerkirche mit dem Klostergebäude, sowie dem Spatzenturm mit Stadtmauer am ehemaligen Stadtgraben begründen lassen, wobei in Bezug dessen auch eindringlich darauf verwiesen werden soll, dass laut der Akten-Nr. D-3-72-116-1 der Denkmalliste die Stadtmauer am Meranweg, welche gleichsam auch die Außenmauer der zu überplanenden Gebäude bildet, eigentlich unter Denkmalschutz stehen sollte. Leider hat man dies jedoch bis jetzt nicht konkret vermerkt. Folglich würde so also nicht nur Art. 6 Abs. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes, sondern vielmehr auch der Art. 4 Abs. 1 zum Tragen kommen.

Ehemaliges Stadtschloss/heute Höchstetter-Brauerei - Fotos

Gefährdung

Die Besitzer haben einen Antrag auf Vorbescheid für einen Abbruch bei der Stadt Cham gestellt, welchem ohne nennenswerte Diskussion stattgegeben wurde. Rechtsbindend ist dieser jedoch nicht, zumal das letzte Wort der Bezirkstagspräsident und Landrat Franz Löffler hat.

Verlust

Die Stadt Cham und der gleichnamige Landkreis würden so durch einen Abbruch nicht nur das älteste, sondern auch bedeutendste profane Bauwerk, nämlich das ehemalige Chamer Stadtschloss, verlieren, welches eben bis zu den Anfängen zurückreicht. Weiterhin würden so auch die Wurzeln der Braugeschichte der Stadt, deren Anfänge fast bis zu dem Erlass des Bayerischen Reinheitsgebotes im Jahre 1516 zurückreicht, ein für alle Mal zerstört werden

Rettung

Bezüglich des drohenden Verlustes des ehemaligen Stadtschlosses/heute Höchstetter-Brauerei, haben sich die Studierenden des Masters für Historische Bauforschung (MHB) mit interessierten Bürgern, wie dem Gründer und ehemaligen Vorstand der Altstadtfreund Cham, Dr. Wolfgang Schoyerer, zusammengeschlossen, um gegen diesen vorzugehen. Auch wurde den Besitzern durch die Studierenden der Vorschlag unterbreitet, sie durch bauforscherische Tätigkeiten zu unterstützen. Dieses Entgegenkommen wurde jedoch von der Familie nicht angenommen, zumal auch keine Antwort erfolgte. Weiterhin ist von den Studierenden des MHB`s auch ein Schutzantrag für die abzubrechende Substanz beim Landesamt für Denkmalpflege gestellt worden. Dieser ist vor allem insofern wichtig, da man ohne nennenswerte Bauforschung nur den vorderen Teil unter Schutz gestellt hat, obwohl der Bau durch ein durchgängiges Dach miteinander verbunden ist. Weiterhin haben die Studierenden dem Bezirkstagspräsidenten und Landrat Franz Löffler einen Brief geschrieben, in welchem sie ihn darum bitten, sich für den Erhalt der Gebäude in der Klosterstraße 10 in Cham zu entscheiden.

Mittlerweile gibt es auch eine Facebook Gruppe mit dem Titel " DENKMAL nach Landkreis Cham! Historische Objekte bewahren und dokumentieren“, welche sich nicht nur mit der allgemeinen Dokumentation  von Denkmälern beschäftigt, sondern auch den Abbruch des ehemaligen Chamer Stadtschlosses thematisiert, zumal sich der Gebäudekomplex in die Reihe zahlreicher bedeutender Burgen und Schlösseranlagen am Regen einreiht.

Kontakt

Die Studierenden des Masters für Historische Bauforschung

Ansprechpartner: Florian Gruber; Handynummer: 01748512717

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