Inselbahnhof Lindau - Foto: commons.wikimedia.org/Asurnipal

gefährdet

Empfangsgebäude des Bahnhofs Lindau-Insel (ehemals Lindau Hauptbahnhof) mit Gleisanlagen und Bahnsteigen
Bahnhof 1 a - 1 f, 88131 Lindau

Eingestellt von: Eisenbahn- und Schifffahrtsmuseum Lindau (Bodensee) e.V.
Eingestellt am: 22.04.2024
Geändert am: 26.04.2024

Bayerische Denkmalliste: eingetragen
Denkmalatlas / Aktennummer: D-7-76-116-17
Denkmal-Typ: Einzeldenkmal im Ensemble

Empfangsgebäude des Bahnhofs Lindau-Insel (ehemals Lindau Hauptbahnhof) mit Gleisanlagen und Bahnsteigen

Zusammen mit dem Eisenbahndamm und dem Seehafen hat der Bahnhof Lindau im 19. Jh. als Endpunkt der historischen Ludwig-Süd-Nord-Bahn Verkehrsgeschichte geschrieben.

Das für eine Kleinstadt wie Lindau außergewöhnlich große und repräsentativ gehaltene Empfangsgebäude wurde von Herbst 1913 bis 1924 gebaut als Ersatz für den ersten Stadtbahnhof von 1853. Das Empfangsgebäude ist eine große, mehrflügelige Anlage mit Satteldächern und Quergiebeln und repräsentativ gehaltenen Fassaden. Die 13x22 m große und 13 m hohe Schalterhalle sowie die Wirtschafts- und Warteräume sind mit hochwertigen Materialien ausgestattet. Zur Bahnhofsanlage gehören 2 elektromechanische Stellwerke (mittlerweile außer Betrieb genommen, nicht denkmalgeschützt) sowie das 1854 gebaute, mittlerweile stillgelegte Bahnbetriebswerk mit drei Gebäuden (unter Denkmalschutz).

Empfangsgebäude des Bahnhofs Lindau-Insel (ehemals Lindau Hauptbahnhof) mit Gleisanlagen und Bahnsteigen - Fotos

Gefährdung

Obwohl der Bahnhof unter Denkmalschutz steht, ist er in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund mangelnder Instandhaltung stark in Mitleidenschaft geraten. Seit einigen Jahren werden die Innenräume von der Eigentümerin DB AG in Abstimmung mit dem Denkmalamt nach und nach saniert, so dass davon auszugehen ist, dass der Zerfall des Gebäudes gestoppt ist. Jedoch ist die historische Gesamtanlage des Bahnhofs durch die städtebaulichen Planungen der Stadt Lindau gefährdet. Die Anzahl der Bahnsteige soll reduziert und die verbleibenden Gleise durch Kürzung und Abrücken vom Empfangsgebäude getrennt werden. Die freiwerdenden Bahnflächen sollen massiv überbaut werden. Den um 1920 gebauten Stellwerken droht der Abriss, der Fußgängersteg von 1880 ist bereits abgerissen, die aus dem Jahre 1901 stammende Thierschbrücke durch einen Neubau ersetzt.

Verlust

Die Gleiskürzungen sowie die massive Bebauung würden das Empfangsgebäude von den Gleisen abkoppeln, womit der Wert des denkmalgeschützten Empfangsgebäudes erheblich gemindert wäre. Die historische Bedeutung der ehemals wegweisenden Verkehrsanlage Seehafen-Bahnhof und die räumlich-funktionellen Zusammenhänge des früheren Eisenbahnbetriebs wären nicht mehr ablesbar. Die derzeit noch gegebene Ensemblewirkung von Bahnhof und Hafen würden durch Neubauten zerstört, die historischen Gebäude und Anlagen würden zusammenhangslos im neu geplanten Stadtgefüge stehen. Letzten Endes führen die geplanten großstädtischen Strukturen zu einem Identitätsverlust der historischen Inselstadt Lindau.

Weitere Informationen bieten unsere archivfähigen Interviews mit Zeitzeugen der Lindauer Verkehrsgeschichte.

Rettung

2022 hat sich ein Netzwerk verschiedener Initiativen und Verbände gegründet für den Erhalt des Kopfbahnhofs mit allen Gleisen und langen Bahnsteigen, s. Flyer.

Kontakt

Eisenbahn- und Schifffahrtsmuseum Lindau (Bodensee) e.V.

email: vorstand@verkehrsmuseum-lindau.de

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