Gasthaus mit historischer Kegelbahn
Der gesellschaftliche Mittelpunkt des Ortes - vom Abriss bedroht
Das stattliche Gasthaus stammt in seinem heutigen Erscheinungsbild aus dem 19. Jahrhundert, es ist jedoch davon auszugehen dass das Gebäude im Kern wesentlich älter ist. Straßenseitig befinden sich zwei Eingänge, der rechte führt zu der Gaststube, den sanitären Einrichtungen und einem großen Festsaal im Obergeschoss. Der linke Eingang führt in einen mit einem Tonnengewölbe überspannten Raum, der bis zur Auflösung der Gemeinde Weichshofen im Rahmen der Gebietsreform als Gemeindekanzlei diente. Als besondere Nebenanlage ist eine historische Kegelbahn zu nennen, deren langgestrecktes Gebäude auf der Ostseite die Begrenzung des ehemaligen Weichshofener Friedhofes nachzeichnet. Die Kegelbahn ist vollständig inkl. der Ausstattung (Kegel, Kugeln etc.) erhalten und in sehr gutem Zustand. Der Friedhof, ehemals auch Standort der Kirche St. Georg, wurde in den 1950er Jahren aufgelassen. Der Friedhof samt Ummauerung ist ein eingetragenes Bodendenkmal. Es ist möglich, dass Teile der Friedhofsmauer auch in Nebenanlagen des Gasthauses einbezogen wurden. Der Gasthauskomplex selbst ist konstituierend für die Ablesbarkeit des historischen Dorfkerns von Weichshofen, bestehend aus Kirche, Friedhof, Gasthaus und Biergarten sowie einiger kleiner Geschäftsgebäude. Denkmalschutz genießen momentan bloß die Kirche sowie eine ehem. Kunstmühle/Lagerhaus.
Gefährdung
Unter dem etwas merkwürdigen Vorwand des Hochwasserschutzes wurden ca. 2015 die bis dahin im Besitz der Brauerei Wasserburger (Dingolfing) befindlichen Gebäude von der Gemeinde Mengkofen erworben. Seitdem unterblieb jede Instandhaltung, weshalb sich der Zustand der Gebäude kontinuierlich verschlechterte. Jedoch sind die Bauten generell solide, eine Sanierung wäre zweifelsohne möglich. In der Kommunalpolitik gibt es jedoch kaum Fürsprecher für den Erhalt des Gebäudes, welches das Dorfbild prägt und eines der letzten erhaltenen Bauwerke aus der Zeit vor 1900 ist. 2020 wurde es schließlich an einen lokalen Bauunternehmer veräußert, der kein Interesse am Erhalt des Gebäudes hat.
Verlust
Kein Eintrag in die Denkmalliste, akut abrissgefährdet
Kontakt
Fabian Schmerbeck
fabianschmerbeck@gmail.com
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