Gesundheitshaus München
Das Gesundheitshaus München soll einem Neubau weichen.
Das Gesundheitshaus München wurde 1964-67 vom Baureferat der Stadt München errichtet. Der Entwurf stammt von den dort angestellten Architekten Jacobi, Delisle und Deudert. Es beherbergte die für die gesundheitliche und psychiatrische Versorgung Münchens notwendigen Büros, Einrichtungen und Labors sowie die Blutspendezentrale. Der Pavillon vor dem schlichten, siebengeschossigen Rechteckbau mit Lochfassade fungierte als Schalterhalle für Besucher des Gesundheitshauses.
Stilistisch orientiert sich die Klinkerfassade an dem in den 1960er Jahren in München verbreiteten Backsteinstil. Dazu gehören Bauten wie der Erweiterungsbau der Technischen Hochschule an der Theresien- und Luisenstraße, das Deutsche Patentamt an der Zweibrückenstraße und Kirchenbauten wie St. Matthias in Fürstenried, St. Johannes von Capistran und die Nazarethkirche in Bogenhausen. Das mit wenigen Schmuckelementen versehene Gesundheitshaus ist ein stadtbildprägendes Gebäude am Rande des Alfons-Hoffmann-Platzes. Es zeigt, dass auch von nicht prominenten Architekten hervorragende Architektur geschaffen werden kann.
Quellen:
- Paulhans Peters, Heide Hohendahl, Bauten und Plätze in München - Ein Architekturführer, Callwey München, 2. Aufl. 1979
- "Ist das ein Haus oder kann das weg?" BDA Talk zur Nachkriegsarchitektur 2020
Gesundheitshaus München - Fotos
Gefährdung
Das Gesundheitshaus steht nicht unter Denkmalschutz, der Münchner Stadtrat hatte schon 2009 den Abriss und einen Neubau beschlossen. Seit 2016 steht es leer und wird seit 2019 zwischengenutzt. Das Gebäude ist an verschiedene (Kunst-)Projekte (Kunstlabor 2) vermietet, in der ehemaligen Schalterhalle befindet sich ein Café (Amari Bar im Gesundheitshaus).
Rettung
Nach rund 15 Jahren kontroverser Diskussion wurde kürzlich in der Presse berichtet1, dass der Abriss noch nicht beschlossen sei, möglicherweise aufgrund der aktuellen Finanzlage der Stadt. 2013 berichtete die Süddeutsche Zeitung2, dass der Architekt Muck Petzet auf der Grundlage von Arbeiten seiner Studenten bei Erhalt und Erweiterung des Bestandsgebäudes eine Kostenersparnis von mindestens 30 % gegenüber dem von der Stadt favorisierten Neubau erzielen würde. Zudem könnte der Baumbestand vor dem Gebäude erhalten werden.
- Wie die Stadt München die Verwaltung der Zukunft plant, Heiner Effern, SZ vom 17. Juni 2024
- Büro-Recycling, Alfred Dürr, SZ vom 18.2.2013, R4
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