- Foto: Foto: Bayerischer Denkmalatlas, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

gefährdet

Ökonomiehof in Nittenau, Ortsteil Fischbach
Nittenauer Str. 20, 93149 Nittenau, OT Fischbach

Eingestellt von: Denkmalnetz Bayern
Eingestellt am: 19.09.2017
Geändert am: 20.09.2017

Bayerische Denkmalliste: eingetragen
Denkmalatlas / Aktennummer:
Denkmal-Typ: Einzeldenkmal im Ensemble

Ökonomiehof in Nittenau, Ortsteil Fischbach

Die Stadt tastet sich vor

Beschreibung:

Unter dem Titel „Ökonomiehof Fischbach: Die Stadt tastet sich vor“ berichtet die Mittelbayerische Zeitung vom 10. August 2017 über den Stand der Planungen und der Gefährdung.

Das Baudenkmal ist mit folgendem Text in der Denkmalliste eingetragen:

Baudenkmal: Nr: D-3-76-149-34 Ehemaliges Schlossgut, Nittenauer Straße 20, Wohnhaus, ehemaliges Brauhaus, zweigeschossiger Satteldachbau mit gewölbtem Pferdestall im Südwesten, bezeichnet mit 1869, im Kern älter; ein- bzw. zweigeschossige Ökonomiegebäude, 17.–19. Jahrhundert (östliche Scheune Neubau).

Ensemble: Ensemble Ortskern Fischbach, Nr. E-3-7, 6-149-1, Text: Das Ensemble umfasst den Ortskern mit seiner spätbarocken Bebauung. Schloss, Schlossgut, Kirche, Schule, Pfarrhof, Bedienstetenwohnungen und Bauernhöfe sind Zeugen der Zentralfunktionen, die sich an dem Adelssitz herausgebildet haben. Die Kirche ist als Pfarr- und Schlosskirche in unmittelbarem baulichen Zusammenhang mit dem Schloss und dessen Ökonomiehof.

Auszüge aus Medium: Nittenau Mittelbayerische Zeitung Ökonomiehof 11.8.2017

„Nittenau Ökonomiehof Fischbach: Die Stadt tastet sich vor

Als sich die Stadt, angetrieben von Bürgermeister Karl Bley, 2015 anschickte, die frühere Schlossökonomie im Herzen von Fischbach zu erwerben, da gab es viel Kritik. Was sollte die Kommune, die oft schon Probleme hat, ihre Pflichtaufgaben zu finanzieren, mit einem Ensemble anfangen, für das eine konkrete Nutzungsidee fehlt, dessen Sanierung aber Unsummen verschlingen könnte? Und: Hatte die Stadt nicht ausgerechnet in Fischbach mit dem ehemaligen Schreineranwesen nicht schon genügend Lehrgeld gezahlt? Rund zehn Jahre nach dem Kauf dieses Objekts, mit dem ein Stück historische Substanz gerettet werden sollte, ist eine Sanierung noch immer in weiter Ferne. Vom damals viel diskutierten Dorfladen ganz zu schweigen!

Bürgermeister Bley ließ sich indes nicht entmutigen, so dass zum Jahreswechsel 2016 der „Ökonomiehof-Deal“, der in Zusammenhang mit einem Grundstücksgeschäft zu sehen ist, doch noch zustande kam. … Letztlich fielen die Würfel für den Kauf auch ohne externen Sachverständigen. Die Verantwortlichen im Rathaus trauten sich selbst durchaus eine solide Bewertung zu. Später aber wurde dann doch ein Fachbüro zurate gezogen. Die Ingenieure Adelmann, Landgraf, Schäfer (ALS) aus Amberg bekamen den Auftrag, insbesondere die Statik unter die Lupe zu nehmen. Die Unterlagen und Berechnungen, die sie lieferten, füllen zwei Aktenordner, berichtete Geschäftsleiter Jakob Rester in einer der letzten Sitzungen. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, versicherte er, die Untersuchungen hätten „keine bösen Überraschungen“ ergeben.

Die ehemalige Schlossökonomie in Fischbach besteht aus mehreren Gebäuden. Neben einem Wohnhaus und einer Remise sind vor allem der ehemalige Pferdestall, das Gesindehaus und der Bräustadel zu nennen.

Der Stadtrat nahm’s zur Kenntnis und beauftragte die Verwaltung, auf der Basis der neueren Erkenntnisse die Instandsetzung auszuarbeiten sowie Fördermöglichkeiten abzuklären. Angesichts der Größe des Objekts auf der einen Seite sowie der bescheidenen Kassenlage der Stadt auf der anderen, zeichnet sich ab, dass es nicht die große Aktion geben wird, mit der das komplette Ensemble auf einmal von Grund auf saniert werden würde. … Das Hauptaugenmerk gilt dem Pferdestall, hieß es, denn dessen Dachstuhl sei erkennbar in Bewegung. Dach und Mauerwerk sollen deshalb zunächst gesichert werden. … Überhaupt sei der Zustand der Gebäude recht unterschiedlich, unter anderem deshalb, weil es zwischen 1869 und 1938 dreimal gebrannt hat. Nicht immer sei bei den Reparaturen so vorgegangen worden, wie man das heute tun würde.

Bürgermeister Bley freut sich über den klaren Auftrag des Stadtrats, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Die Mandatsträger müssten sich darüber im Klaren sein, dass Eigentum verpflichte. Heuer werden allerdings keine Handwerker mehr anrücken. Laut Rester gilt es, zunächst mit den Fachstellen das weitere Vorgehen abzustimmen und Finanzierungsgespräche zu führen; erst dann könnten die ersten Arbeiten ausgeschrieben werden.

Mit Argusaugen verfolgen die aktuellen Pächter das Geschehen. Mit Liebe und Sachverstand haben die Inhaber des „Anno Domini“ den Innenhof aufgehübscht. Karl Bley bemüht sich, keine unnötige Unruhe aufkommen zu lassen. Ideen, was man mit dem Ökonomiehof anstellen könnte, gebe es zwar eine Reihe; aber andererseits wisse man es durchaus zu schätzen, einen zuverlässigen Pächter als Partner zu haben.

Ein Weiterverkauf an einen Investor kommt für Bley übrigens nicht infrage. „Wir sind kein Immobilienhändler!“ Die Stadt wolle selbst bestimmen, wie das Ensemble genutzt werde. Am Beispiel des Regendorfer Schlosses sei jüngst zu erleben gewesen, welche Spannungen sich ergeben könnten, wenn Gemeinde und Investor nicht am selben Strang ziehen.“

Link: http://www.mittelbayerische.de/region/schwandorf-nachrichten/oekonomiehof-die-stadt-tastet-sich-vor-21416-art1550987.html?reduced=true

Das Denkmalnetz Bayern wird den weiteren Fortgang aufmerksam begleiten.

Dieter Martin

18.9.2017

Weitere Informationen und Fotos: www.mittelbayerische.de vom 10. August 2017

Gefährdung

Seit gut 10 Jahren im Besitz der Kommune gibt es noch immer keine Pläne für eine Sanierung und spätere Nutzung. Die Zukunft der historischen Schlossökonomie ist ungewiss.

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