gefährdet

Platzerstadel in Roding, Landkreis Cham
Königspergerstr., 93426 Roding

Eingestellt von: Denkmalnetz Bayern
Eingestellt am: 19.09.2017
Geändert am: 28.09.2017

Bayerische Denkmalliste: nicht eingetragen
Denkmal-Typ: nicht eingetragen

Platzerstadel in Roding, Landkreis Cham

Der Platzerstadel steht weiter leer

Beschreibung: Der Stadel aus alten Bruchsteinmauern mit neuem Dach hat eine Fläche von 128 Quadratmetern. Die zwei Kellergeschosse, die früher als Bierkeller dienten, sind noch erhalten. Das Bier war für den Hausgebrauch und das Wirtshaus, das bis zuletzt die „Platzer Anne“, Anna Mauerer, geführt hat.

Unter dem Titel Der Platzerstadel steht weiter leer berichtet die Mittelbayerische Zeitung am 7. September 2017 über die Gefährdung des historischen Gebäudes. Das Gebäude ist bisher nicht in der Denkmalliste eingetragen:

Auszüge aus der Mittelbayerischen Zeitung vom 7. September 2017:

„Seit vielen Jahren verhüllt eine weiße Plastikfolie die Fassade des Platzerstadels in der Königspergerstraße. Sämtliche Pläne für eine künftige Nutzung haben sich zerschlagen. Im Jahr 2016 schien endlich ein Investor für das brachfallende Gebäude gefunden. Der Rodinger Stadtrat fällte sogar einen Beschluss, dass die Familie N. das Objekt erwerben könne. Doch mittlerweile habe man von diesem Projekt wieder Abstand genommen … Die Zukunft des Platzerstadels mitten in der Altstadt ist demnach weiter offen. Besitzer des sanierungsbedürftigen Gebäudes bleibt somit die Kommune. „Findet sich ein privater Investor, geben wir den Stadel gerne ab“, sagt geschäftsleitender Beamter Hans-Jochen Geißler im Gespräch mit unserem Medienhaus.

„Schandfleck“ soll verschwinden

Der „Schandfleck“ in der Königspergerstraße ist weiter im Besitz der Stadt.

Schon einmal hat die Stadt den Platzerstadel verkauft, nahm ihn aber dann im Jahr 2004 von einer Rodinger Geschäftsfamilie wieder zurück. Im September 2015 hat die Stadt den „Schandfleck“, wie ihn Bürger häufig bezeichnen, gegen Höchstgebot zum Verkauf angeboten. „Die Familie N. hat sich beworben und eine Kaufabsicht geäußert“, lässt Geißler wissen. … Nach einer Bedenkzeit habe man sich schließlich dagegen entschieden. Seinen Angaben zufolge hätte die Familie schon Ideen für eine Nutzung im Kopf gehabt. Es sei jedoch nicht zur Umsetzung gekommen. …

Die Stadt hat weiter die Hoffnung, einen Investor oder Liebhaber zu finden, der dem geschichtsträchtigen Gebäude neues Leben einhaucht. Der Stadel, dessen Grundstücksfläche rund 130 Quadratmeter beträgt, befindet sich zwischen dem Heinrich’n Bäck-Haus und der Fronfeste (Einzeldenkmal, in der Denkmalliste). Ein Um- oder Neubau müsste sich an dem denkmalgeschützten Ensemble in diesem Bereich orientieren und deshalb mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt werden, erklärt Geißler. Das Gebäude müsse ins Stadtbild passen, die Fassade adäquat gestaltet werden.

Ein Vorhaben seitens der Kommune gibt es aktuell nicht. „Kein Bedarf“, meint der Geschäftsleiter, „wir haben unsere verschiedensten Liegenschaften“. Zudem dürfe man bei solchen Projekten nicht nur auf die Baukosten schauen, entscheidend seien auch die Folgekosten für den Unterhalt.

Vorschläge für eine Nutzung hat es schon einige gegeben. Jedoch musste zunächst der vordere Teil Ende der 90er Jahre abgebrochen werden, um die Königspergerstraße verbreitern zu können. 2001 wurde ein Konzept zur Neubebauung mit Gastronomie und Büros vorgelegt. Der Rodinger Burschenverein plante 2008, das Gebäude zur Unterbringung der Kutschen und anderer Geräte zu nutzen.

Im Jahr 2013 beschäftigte sich Christoph Heuberger in seiner Abschlussarbeit mit dem Objekt und präsentierte den Stadträten einen Plan, der vorsah, in den Räumen einen modernen Jugendtreff zu schaffen. Die Idee, die durchaus zu gefallen wusste, konnte aber – auch aus finanzieller Hinsicht – nicht realisiert werden. Ebenso im Sand verlief der Plan, dort das Heizkraftwerk samt Pelletlager zu errichten. Bekanntlich wurde das Herzstück der Nahwärmeversorgung an der Grund- und Mittelschule Roding gebaut. Vor zwei Jahren beschäftigte sich erneut der Burschenverein mit dem Objekt. Alle Pläne verschwanden aber wieder in der Schublade.

Dass die Sanierung des Bauwerks aus alten Bruchsteinmauern nicht einfach und wohl sehr kosten- und zeitaufwendig ist, sei der Stadt bewusst. „Das sind keine optimalen Bedingungen, auch von der Fläche her“, weiß Geißler, der aber einen Abriss ausschließt. Die Stadt strebe eine Wiederbelebung an, auch, um den Lückenschluss in der Königspergerstraße zu schaffen. Sollte sich der aktuelle Zustand noch länger hinziehen, wäre es seiner Meinung nach eine Überlegung wert, die Folie mit einer Holzverdeckung zu ersetzen.“

Link:

http://www.mittelbayerische.de/region/cham-nachrichten/der-platzerstadel-steht-weiter-leer-20909-art1560130.html

Das Denkmalnetz Bayern bedauert den Zustand des den Straßenzug prägenden Gebäudes und das Fehlen konkreter Sanierungsperspektiven. Es wird das Schicksal des Gebäudes aufmerksam nachverfolgen.

Dieter Martin

18.9.2017

Weitere Informationen und Fotos: www.mittelbayerische.de vom 7. September 2017

Gefährdung

Die Stadt sucht nach einem Investor und einer sinnvollen Nutzung für das "geschichtsträchtige" Gebäude. Alle bisher vorgeschlagenen Ideen konnten nicht umgesetzt werden.

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