gefährdet

Scheune in Speinshart, Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab
Haslhof 1a
92676 Speinshart

Eingestellt von: Denkmalnetz Bayern
Eingestellt am: 19.09.2017
Geändert am: 28.09.2017

Bayerische Denkmalliste: eingetragen
Denkmalatlas / Aktennummer:
Denkmal-Typ: Einzeldenkmal

Scheune in Speinshart, Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab

Statt Abriss: "Uralt-Scheune" aus dem Spätmittelalter steht nun auf der Denkmalliste. Gerettet?

Beschreibung:

Das Baudenkmal ist mit folgendem Text unter der Nr. D-3-74-157-26 in der Denkmalliste eingetragen:

Haselhof 1a: Stadel des ehemaligen Klostermeierhofes, stattlicher Satteldachbau, Bruchsteinmauerwerk mit Eckquaderungen, im Kern spätmittelalterlich, 1652 wiedererrichtet. Bildstock und Sandsteininschrift."

Auszüge aus www.onetz.de (Nachrichten aus der Oberpfalz) vom 6. Februar 2017 und vom 15. September 2017:

www.onetz.de vom 6.2.2017:

„Statt Abriss: "Uralt-Scheune" aus dem Spätmittelalter steht nun auf der Denkmalliste - „Einmalig in der Region“

In der Denkmalliste des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege ist unter "Speinshart, Haselhof 1a" ein stattlicher Stadel des ehemaligen Klostermeierhofs eingetragen. Nach Überzeugung der Behörden ist das spätmittelalterliche Gebäude erhaltenswert. Für die beiden Eigentümer Gerhard Diepold und Georg Schraml ist das eine schwere Bürde.

Segen oder Fluch? Wohin man auch blickt: Speinshart ist reich an historischen Bauten. Auch in den Weilern der Gemeinde sind sie zu entdecken. Kummer hat deswegen Landwirt D. aus Haselhof. Seine alte Scheune ist vielleicht das älteste Gebäude in der Gemeinde – und schützenswert, sagen die Denkmalschützer. D. plant den Bau eines Jungviehstalles. Über das gemeindliche Einvernehmen dafür musste der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag entscheiden. Gleichzeitig beabsichtigt der Haselhofer den Abbruch alter landwirtschaftlicher Gebäude. Betroffen davon ist auch eine "Uralt-Scheune". Die Hälfte des 40 mal 15 Meter großen Stadels gehört dem Antragsteller. …
Für Miteigentümer D. und Bürgermeister Albert Nickl ist in dieser Situation guter Rat nicht nur sprichwörtlich teuer. Wie das Denkmalamt ist auch eine Reihe weiterer Behörden gegen einen Abbruch. Der Bürgermeister berichtete in der Gemeinderatssitzung von vergeblichen Vermittlungsbemühungen der Gemeinde zwischen Landratsamt, Denkmalamt, Amt für Ländliche Entwicklung, Amt für Landwirtschaft und den beiden Eigentümern. Statt dem Abbruchwunsch zu entsprechen hätten die Behörden den Erhalt der Scheune angeordnet.

Verbunden mit dem Versprechen hoher staatlicher Fördermittel stehe nun die Sanierung des Gebäudes auf der Agenda. Ein Zuschussantrag sei bereits gestellt. Allerdings liege es im Entscheidungsbereich der Eigentümer, die vorgeschlagenen Sanierungsschritte auch umzusetzen, merkte Nickl an. Zweifellos könnte der Erhalt des vermutlich ältesten Gebäudes in der Gemeinde ein Gewinn für den ganzen Ort sein, erklärte er: "Der Stadel ist ganz was Besonderes und einmalig in der Region."

… Die "Historie Haselhof" bleibt derweil in der Schwebe. Bürgermeister und Räte rechnen mit einer Entscheidung vermutlich erst nach der Großinvestition des Landwirts in den Stall-Neubau.“

www.onetz.de vom 15. September 2017:

„Scheune gerettet

Gemeinsam wagen sich die beiden Eigentümer an die Sanierung des stattlichen Stadels in Haselhof. Das Gebäude diente ab dem 17. Jahrhundert dem Kloster Speinshart als Meierhof und steht unter Denkmalschutz.

"Es schaut gut aus." … Deshalb scheint auch das "Projekt Haselhof" in trockenen Tüchern. Dabei handelt es sich um einen riesigen Stadel mit den Ausmaßen von 40 mal 15 Meter, der auf eine Substanzsicherung und Sanierung wartet. … Den Landwirten D. und S. gehört der mächtige Bau je zur Hälfte. Die Scheune abzubrechen, ein früherer Wunsch, hat keine Chance. Für die Denkmalschützer ist der Stadel eine der bedeutendsten historischen Anlagen in der Region. Deshalb suchten seit einem Jahr die Beteiligten nach Lösungen … Die scheint nun in Reichweite. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend berichtete Bürgermeister Albert Nickl von einem Kompromiss zwischen den Eigentümern, dem Denkmalamt und dem Landratsamt als Genehmigungsbehörde. Der Stadel wird saniert, heißt es nun. Gleichzeitig bestehe Einverständnis, alle Anbauten zu entfernen, um das Gebäude in seiner ganzen imposanten Mächtigkeit erstrahlen zu lassen. … Nickl sieht die Restaurierung des ehemaligen Meierhofes des Klosters als wichtigen Mosaikstein im Bemühen um die Revitalisierung des gesamten Klosterdorfes.

Fragen zur künftigen landwirtschaftlichen Nutzung des Gebäudes blieben in der Gemeinderatssitzung offen. Die Informationen des Bürgermeisters dienten dem Gremium zur Kenntnisnahme. Nickl hatte den Behörden bereits in einer Eilentscheidung das Einverständnis der Gemeinde zur sogenannten Erteilung einer Erlaubnis nach dem Denkmalschutzgesetz mitgeteilt.“

Links:

https://www.onetz.de/speinshart/politik/statt-abriss-uralt-scheune-aus-dem-spaetmittelalter-steht-nun-auf-der-denkmalliste-einmalig-in-der-region-d1728663.html

https://www.onetz.de/speinshart/vermischtes/scheune-gerettet-d1780583.html

Das Denkmalnetz Bayern freut sich über die Entwicklung, sieht den Stadel aber derzeit noch keineswegs gerettet, sondern weiter gefährdet. Es wird den Fortgang aufmerksam beobachten.

Dieter Martin

18.9.2017

Weitere Informationen und Fotos: www.onetz.de vom 6. Februar 2017 und www.onetz.de vom 15. September 2017

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