Tankstelle Würzburg
US-Tankstelle in Würzburg soll weichen
Die ehemalige US-Tankstelle auf dem Hubland ist Teil des Präsentationsgeländes der Landesgartenschau 2018 in Würzburg; sie war Tankstelle der ehemaligen Garnison der US-Armee. Von der ursprünglichen Anlage existieren nur kümmerliche Reste, die aber immerhin publikumswirksam in die Gartenschau einbezogen werden konnten. Wie die meisten anderen US-Standorte sind auch die Anlagen des Würzburger Standorts nicht in die Denkmalliste aufgenommen worden.
Es mag auch zweifelhaft sein, ob speziell die Tankstelle die Anforderungen an den Denkmalbegriff des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes erfüllt. Sie ist zwar wenig spektakulär, vermittelt aber den Eindruck der Erhaltungsbedeutung aus geschichtlichen Gründen. Zumindest ist sie ein wegen seiner Geschichte erhaltungswürdiges Gebäude, um die sich das Denkmalnetz auch kümmert.
Ansätze für den Erhalt von militärischen Anlagen der Nachkriegszeit finden sich z.B. in Bamberg. Zu vergleichbaren Problemen beim Kasernengelände in Bamberg („Warner Barracks“): Das Gelände in Bamberg ist bis heute nicht in die Denkmalliste eingetragen worden. Dabei kommt der Großanlage insgesamt militärgeschichtliche und städtebauliche Bedeutung zu. Besonders wünschenswert wäre der Eintrag der großflächigen Anlage als (eben großes) Einzeldenkmal. Dies hätte erhebliche Auswirkungen insbesondere auf die Erhaltungspflichten und die Steuervorteile bei sog. Herstellungs- und Erhaltungsaufwand. Zumindest 2017 war die Kaserne mit ihren zum Teil bedeutenden Zubauten nicht eingetragen.
Gefährdung
Noch bis Oktober dauert die Landesgartenschau 2018. Nach Ende der LGS soll die Tankstelle abgerissen werden, denn sie steht geplanten Umgestaltungen im Weg. Doch muss das sein? – fragen derzeit mehr und mehr Würzburger. Mit einer Online-Petition will die Siedlervereinigung Würzburger Sieboldshöhe den Abriss einer ehemaligen US-Tankstelle verhindern. Sie fordert, dass die Würzburger Stadtverwaltung prüfen soll, ob die Tankstelle nicht gesichert und erhalten werden kann.
Aus dem Wortlaut der Petition: Was bleibt von den Amerikanern, die viele Jahre hier waren? Viele typische Gebäude (Kapelle, Offizierskasino, Blauer Saal, Offiziershäuser, usw.) wurden abgerissen. Die Tankstelle der US-Army ist das letzte Bauwerk, das hier von den Amerikanern übrigbleibt. Die Landesgartenschau nutzte es als "American Diner", warum nicht neben dem neuzeitlichen Eiscafé weiter mit dem Charme der 50er, die geprägt waren von Straßenkreuzer, Coca-Cola, Eisbomben, Kaugummi, Rockmusik und mehr. Im Untergeschoss zeigt die Ausstellung, was denn auf dem Gelände in vielen Jahrzehnten passierte. Wer weiß denn das noch? Wer hat es denn gewusst, bevor er es auf der LGS sah? Was erzählen wir unseren Kindern? Und mal ehrlich: Es gibt Museen mit weniger Aussagekraft. Ist es wirklich so baufällig, dann hätte es zur LGS schon nicht mehr genutzt werden dürfen? Also sollte die Stadt prüfen, ob es nicht gesichert und erhalten werden kann. Für uns, für unsere Kinder, aber auch als Andenken an unsere 1.US-Army, denen Würzburg viel zu verdanken hat.
Nachricht auf BR24
Bayern: "Zukunft der US-Tankstelle in Würzburg weiter ungewiss. Wird die ehemalige US-Tankstelle auf dem Landesgartenschau-Gelände abgerissen oder nicht? Das bleibt vorerst offen. In einer Sitzung hat der Würzburger Stadtrat lediglich beschlossen, sich weiter mit dem Areal zu befassen."
Kontakt
Dieter Martin, dieter.j.martin@t-online.de
Wir brauchen Ihr Einverständnis
Dieser Inhalt wird von Dieser Inhalt wird von OpenStreetMap (OSMF) mit Leaflet bereit gestellt.
Weitere DetailsWeitere Informationen