Breinwirt-Schnitzbauerkeller nach der Renovierung - Foto: Sigrid Schiller-Bauer

gerettet

Bier- und Eiskeller in Regen
Pfleggasse, 94209 Regen

Eingestellt von: Postkellerfreunde Regen e.V.
Eingestellt am: 30.06.2012
Geändert am: 28.09.2017

Bayerische Denkmalliste: nicht eingetragen
Denkmal-Typ: nicht eingetragen

Bier- und Eiskeller in Regen

Die "Regener Unterwelt" wird wieder begehbar gemacht und belebt

Das dürfte wohl einzigartig in der gesamten Region, wenn nicht bayernweit sein: in der Regener Pfleggasse sind sage und schreibe 21 Bier- und Eiskeller angelegt. Etwa 300 Jahre sind die Gewölbekeller alt, kunstvoll gemauert aus dem "Regenbühl Gneis" einer Gesteinsart, die es nur in Regen gibt.

Bis vor etwa 60 Jahren wurden die Keller genutzt, von Privatleuten, Wirtshäusern, Lebensmittelgeschäften und natürlich von den Brauereien. Deren große Anzahl dürfte auch für die hohe Kellerdichte verantwortlich sein.

Im Jahr 1850 hatte Regen 14 Brauereien bei 1.500 Einwohnern, das heißt auf 115 Regener kam eine Brauerei, in München gab es zur selben Zeit eine Brauerei auf 700 Bürger. Es sieht so aus, als hätten sich die Regener hauptsächlich vom Bier ernährt, die Vielzahl der Brauereien ergab sich jedoch aus der wirtschaftlichen Bedeutung, die der Markt Regen einst hatte. Regen war wirtschaftlicher Mittelpunkt im Bayerischen Wald, über das Jahr verteilt fanden am Marktplatz elf große Viehmärkte statt, bei denen bis zu 400 Ochsen verkauft wurden. Es gab dazu parallel einen "Lein- und Garnmarkt" und viele kleinere Märkte, zu denen aus der gesamten Region Menschen in den Ort strömten.

Außerdem lag Regen direkt am "Handelsweg Böhmen-Bayern". Alle, die auf diesem Weg unterwegs waren, mussten über die Regenbrücke in den Markt hinein. Bei so vielen Menschen war der Bierverbrauch natürlich recht erheblich, und jede der 14 Brauereien hatte ihr Auskommen. Die Märkte verloren etwa um 1900 an Bedeutung, die Brauereien wurden weniger und mit dem Einzug des elektrischen Stroms brauchte man die Keller nicht mehr, sie wurden einfach "vergessen".

Bier- und Eiskeller in Regen - Fotos

Gefährdung

Bis 2008 waren vor allem die städtischen Keller nicht zugänglich. Zum Teil waren die Eingänge zugemauert, zum Teil sind die Eingänge verfallen und zugeschüttet worden. Instandhaltung durch die Stadt war nicht geplant.

Rettung

Ohne den Verein Postkellerfreunde Regen e.V. wären die Keller immer noch "vergessen"! Seit November 2009 graben die "Postkellerfreunde Regen e.V." die vergessenen Schätze wieder aus, im wahrsten Sinne des Wortes, bei den Führungen durch die derzeit "vier" zugänglichen Keller können die Besucher Geschichte und Geschichten, von Regen, den Kellern und natürlich auch vom Bier erleben.

Als Belohnung gibt es nach jeder Führung ein kellerfrisches Bier zu probieren.

Kontakt

Sigrid Schiller-Bauer
postkellerfreunde@regenobjektiv.de
0170/3635914

An der Sanierung beteiligte Handwerker

Bautechniker, Maurer-Meister, Zimmerer, Elektriker, Schlosser, Installateur, und viele, viele Handlanger

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