Egerländer Fachwerkhaus in Münchberg
Bürger und Stadt gehen wichtigen Schritt zur Sicherung des Gebäudes
Das 1701 (dendrochronologische Datierung) erbaute Fachwerkhaus im Egerländer Stil stellt für die Stadt Münchberg und die weitere Umgebung einen architektonischen wie kulturhistorischen Schatz dar. Der erste urkundlich nachweisbare Inhaber, der Schmied Zeitelhack, wird vermutlich durch die Ende des 17. Jahrhunderts in direkter Nachbarschaft eröffnete Postkaleschenstation dazu befähigt worden sein, auf Grundlage eines anfangs einfachen Handwerkerhauses jenen Prachtbau des ländlichen Fachwerkstils zu gestalten. Neben der reich verzierten Schauseite in Richtung der Bahnhofstraße, gelten der nahezu komplett erhaltene Innenausbau in einfachem Ständerwerk, sowie die beiden Schiffskehlendecken als Alleinstellungsmerkmale in der durch den letzten Brand von 1837 sonst am Klenze-Stil orientierten Altstadt.
Gefährdung
Über den Abbruch des Hauses wurde vor zwei Jahren erstmals diskutiert, die Genehmigung erfolgte kurze Zeit später und sollte binnen Halbjahresfrist vollzogen werden.
Rettung
Postwendend zum Bekanntwerden der Abbruchpläne gründete sich die Initiative "Pro Fachwerkhaisla", die sich seitdem für den Erhalt des stadtbildprägenden Gebäudes einsetzt. Neben Öffentlichkeitsarbeit und ersten Räumungsaktionen konnte zwischenzeitlich die historische Bedeutung des Hauses in zwei Denkmalgutachten nachgewiesen werden, wobei stets der an sich gute Erhaltungszustand und die beinahe unveränderte Bauform herausgehoben wurden. Im folgenden Jahr sollten Gespräche über die Zukunft des Bauwerks folgen.
Im Rahmen des Konzepts "KulCity", das aus Münchberg eine Einkaufsstadt mit rein regionalen Anbietern machen möchte, rückte das Fachwerkhaisla 2019 wieder in den Fokus: Die Stadt plant, darin das Zentrum der neuen Innenstadtnutzung unterzubringen und lud alle Beteiligten im Januar zu ersten Werkstattgesprächen ein. Die Ergebnisse stellte Architekt Bernd Hüttner in einem ersten Entwurf zusammen, der mithilfe der "Förderoffensive Nordostbayern" umgesetzt werden soll. Damit ist das Haisla tatsächlich gerettet und sieht einer spannenden Zukunft entgegen, die auch seine Tradition als "Handwerkerhäuschen" wertschätzt.
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