gerettet

Klosterstadel in Pielenhofen, Landkreis Regensburg
Klosterstr. 5
93188 Pielenhofen

Eingestellt von: Denkmalnetz Bayern
Eingestellt am: 19.09.2017
Geändert am: 28.09.2017

Bayerische Denkmalliste: nicht eingetragen
Denkmal-Typ: nicht eingetragen

Klosterstadel in Pielenhofen, Landkreis Regensburg

Ein Schmuckstück für die Ortsmitte

Beschreibung:

Ehemaliger Stadel des Klosters Pielenhofen, wohl 17. Jahrhundert, nach Einschätzung des Denkmalnetzes eigentlich wie die aufgenommene Klostereinfahrt und die Klostermauer integraler Bestandteil der in der Denkmalliste beschriebenen Klosteranlage:

Ehem. Zisterzienserinnenkloster, heute Salesianerinnenkloster (überholt), Gründung vor 1237, Neubau 1692–1739, Auflösung 1803; kath. Pfarrkirche und ehem. Klosterkirche Mariä Himmelfahrt, Wandpfeilerkirche mit Satteldächern und Doppelturmfassade mit Giebelfront und Werksteingliederungen, bez. 1719, von Franz Beer; mit Ausstattung; Konvent, dreigeschossige Mehrflügelanlage mit Walmdächern, Eckturm mit Haubendach und Säulenportal mit Schweifgiebel und Wappen, 1702-39 auf mittelalterlicher Grundlage; Klostereinfahrt, sog. Portus Marianus, rundbogiges Tor mit Resten des Torhauses und anschließendem ein- bis zweigeschossigem Walmdachvorbau, 13./14. Jh. und 17. Jh.; Klostermauer, mit spitzbogigem Tor und mehreren korbbogigen Toren, im Kern gotisch.

Unter dem Titel Ein Schmuckstück für die Ortsmitte berichtet die Mittelbayerische Zeitung am 4. Mai 2017 über den „neuen Klosterstadel“ in Pielenhofen.

Auszüge:

„Irgendwann einmal war es eine Vision. … Es entstehen neue Baugebiete … und als besonderes Schmuckstück ein multifunktionaler Klosterstadel, der den Ortskern beleben soll – nicht zuletzt durch einen Dorfladen mit Café. … Bürgermeister Ferstl ist sicher: „Der glücklichste Moment für die Entwicklung von Pielenhofen war der Kauf der Kloster-Ökonomie.“

Nachdem die letzten Ordensschwestern Pielenhofen im Jahr 2010 verlassen hatten, waren die zähen Verhandlungen drei Jahre später zum Abschluss gekommen. 1,25 Millionen Euro legte die Kommune damals für die Wirtschaftsgebäude und Ländereien des ehemaligen Klosters auf den Tisch. Seitdem gehört auch der Klosterstadel der Gemeinde. Zuvor hatte ihn die Kommune gepachtet und bis vor einigen Jahren als Bauhof genutzt. Doch das Gebäude war marode. Der Gemeinderat musste damals die Frage beantworten: „Machen wir was draus oder reißen wir es ab und schaffen an seiner Stelle zusätzliche Parkplätze?“ …

Dagegen etwas zu tun, kostet Mut und Geld. … Der Ausbau des Gebäudes zum Dorfzentrum wird insgesamt rund 2,3 Millionen Euro kosten, schätzt Ferstl. Viel Geld, das die Gemeinde immerhin zur Hälfte aus eigenen Mitteln stemmen muss Die andere Hälfte übernimmt der Freistaat aus dem Topf der Städtebauförderung. …

Geblieben sind vom alten Stadel nur die Grundmauern und der Dachstuhl. Ansonsten wurde das gesamte Gebäude entkernt und nach den Plänen von Architekt K völlig neu und mit hochwertigen Materialien gestaltet. Neben Dorfladen und Café ist der Klostersaal entstanden, ein großer heller Veranstaltungsraum für knapp 200 Gäste mit offener Dachbalkenkonstruktion.“

In ein Schmuckstück verwandelt wurde der alte Gewölbekeller, der sich unter einem Teil des Gebäudes befindet. Das auf sechs Granitsäulen ruhende mit Klinkersteinen gemauerte Gewölbe wird mithilfe eines durchdachten indirekten Lichtkonzepts sehr ansprechend in Szene gesetzt. Allein der Kellerausbau kostete rund 200 000 Euro, unter anderem weil das ursprünglich sehr niedrige Gewölbe nach unten abgegraben und so eine ausreichende Höhe geschaffen wurde. Zudem musste für eine Küchenzeile, die sanitären Anlagen und den Technikraum ein neuer Kellerbereich unter dem Stadel gebaut werden.

Das Baudenkmal war und ist aus dem Denkmalnetz nicht in der Denkmalliste eingetragen.

www.mittelbayerische.de vom 4. Mai 2017

Das Denkmalnetz Bayern freut sich über die neue Nutzung des ortsbildprägenden Stadels, der aber wohl nicht im Bestand gefährdet war. Zu bedauern ist der damit einhergehende zwangsläufige Verlust an Originalität und „Urigkeit“ des Zustandes vor der Sanierung. Aus der MZ: „Geblieben sind vom alten Stadel nur die Grundmauern und der Dachstuhl. Ansonsten wurde das gesamte Gebäude entkernt und nach den Plänen von Architekt K. völlig neu und mit hochwertigen Materialien gestaltet.“ – Das spricht Bände.

Hinweisen muss das Denkmalnetz auf die fortdauernde Gefährdung durch die Bebauungsplanung „An den Klosteräckern“ – siehe dazu den entsprechenden Eintrag.

Dieter Martin, 18.9.2017

Weitere Informationen und Fotos: www.mittelbayerische.de vom 4. Mai 2017

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