gerettet

Schulzentrum München West (Gymnasium Fürstenried, Joseph-von-Fraunhofer-Realschule)
Engadiner Straße 1
81475 München

Eingestellt von: Dr. Hanns-Erik Endres
Eingestellt am: 07.08.2021
Geändert am: 03.11.2021

Bayerische Denkmalliste: eingetragen
Denkmalatlas / Aktennummer: D-1-62-000-9004
Denkmal-Typ: Einzeldenkmal

Schulzentrum München West (Gymnasium Fürstenried, Joseph-von-Fraunhofer-Realschule)

Der Schulbau, das letzte Teilstück der Trabantenstadt München Fürstenried aus den 70'ger Jahren , soll saniert werden

Das Schulzentrum München - West mit dem Gymnasium Fürstenried und der Josef-von-Fraunhofer Realschule wurde 1970 - 1976 von dem Architekten Peter Lanz als Abschluss des zweiten Bauabschnitts der Trabantenstadt München Fürstenried erbaut. Es bildet zusammen mit der von dem Architekten Alexander von Branca entworfenen, denkmalgeschützen Kirche St. Matthias, dem danebenliegenden Einkaufszentrum und der jetzigen U-Bahn Endstation den Mittelpunkt dieses Ortsteils. Die Architektur des Schulzentrums (Brutalismus) markiert eine Zäsur zur übrigen Architektur der Trabantenstadt, die noch ganz im Stil der 50’ und 60’ger Jahre erbaut wurde (Mehrfamilienhäuser mit Giebeldach, höhere Gebäude mit Flachdächern, pastellfarbener Anstrich, locker in parkähnliche Grünflächen eingebettet).

Das Besondere an diesem Schulgebäude ist die ursprüngliche Farbgestaltung, die von Rupprecht Geiger, der mit Peter Lanz eng befreundet war, konzipiert wurde (siehe für weitere Iformationen den Geiger-Blog). Die Treppentürme waren  in leuchtendem Blau gehalten, das mit dem lebhaften Rot der Fensterrahmen kontrastierte. Auch das innere wurde mit kräftigen Farben gestaltet: Rot-Orange-Pink, Blau, Grün und Gelb auf Platten, die die Wände verblenden, geben den Stockwerken Orientierung und waren auch als “ Chance für die ästhetische Stimulation der Schüler … gedacht“. Weitere Räume, z.B. das Schwimmbad (inzwischen saniert) sind mit den typischen Farbscheiben dieses Künstlers ausgestattet. Später wurden die kräftigen Farben übermalt: Ein Weißton für die Betonflächen und Rostrot für die Fensterrahmen. Das Schulzentrum wird durch die große Kore III (Fritz König, 1972 - 1975) und eine Stahlskulptur o.T. (Alf Lechner, 1973) abgerundet.

Die  Architektur von Peter Lanz mit ihren Fensterbändern, den gerundeten Treppentürmen, dem roh belassenen Beton und der zeittypischen Begrünung der Balkonränder ist hervorragend proportioniert.  Das von den Schülern liebevoll „Bunker“ genannte Ge bäude  überzeugte seinerzeit wohl auch mit seiner Funktionalität, denn mit dem Schulzentrum München Moosach wurde eine weitere ähnliche Schule desselben Architekten im Münchner Westen errichtet. Deren äussseres Erscheinungsbild wurde durch die kürzlich vollendete Sanierung völlig verändert.

Schulzentrum München West (Gymnasium Fürstenried, Joseph-von-Fraunhofer-Realschule) - Fotos

Gefährdung

Nach einem Stadtratsbeschluß aus dem Jahre 2009 wird das Schulzentrum München  West sowie das Schulzentrum München Moosach saniert. Das Schulzentrum Moosach ist bereits fertig saniert, Der erste Bauabschnitt (Erneuerung des Schwimmbads und der Sporthallen) in Fürstenried wurde 2021 abgeschlossen. Das in der Schwimmhalle eingebaute Wandbild des Künstlers Rupprecht Geiger wurde jedenfalls restauriert, eingelagert und an gleicher Stelle wieder angebracht. Wie aus einer Bestandsaufnahme, die 2015 erstellt wurde,  hervorgeht befindet sich das Hauptgebäude in Fürstenried noch weitgehend im Originalzustand. Dieser Bericht schlägt deshalb eine Entkernung bis auf den Rohbau vor. Was dabei mit den gestalterischen Elementen von Rupprecht Geiger im Inneren wie aussen geschieht, ist offen.

Rettung

Inzwischen wurde der Schulkomplex in die Bayerische Denkmalliste eingetragen: Aktennummer D-1-62-000-9004

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