Wohnstallhaus
Fränkisches Wohnstallhaus, 1826
Eingeschossiger Sandsteinquaderbau mit Steildach, rückwärtiger Giebel Fachwerk.
Erbaut 1826, erster Umbau 1869, anschließend weitere Umbauten 1935 und in den 70igern des 20. Jahrhunderts.
Ursprünglich in unmittelbarer Nachbarschaft zum lokalen Schloß Grünsberg gelegen und dort wohl zu dessen Bewirtschaftung dienend, wurde das Haus nach einem Brand 1826 am aktuellen Standort neu errichtet. Es stellt einen der ersten Aussiedlerhöfe für Einwanderer dar.
Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts diente das Anwesen als Wohnwirtschaftsgebäude zur landwirtschaftlichen Nutzung inkl. Viehwirtschaft (Nutzvieh).
Bis zum Erwerb und Rettung durch die heutigen Bewohner stand das Haus 15 Jahre leer und verwahrloste.
Gefährdung
Durch umfangreiche Baumaßnahmen im näheren Umfeld des Gebäudes geriet der Grund in Bewegung und es bildeten sich Risse im Mauerwerk. Undichtigkeiten im Dach führten zu Wasserschäden im Gebälk. Ebenso war das Fachwerk im Südgiebel massiv beschädigt.
Verlust
Der ursprüngliche Fachwerkgiebel musste zu ca. 95% erneuert werden. Ebenso wiesen einzelne Sparren, beide Fußpfetten, sowie die Querbalken im 2. OG massive Beschädigungen auf und mussten komplett ersetzt werden. An anderen Stellen wurde mittels Ergänzungen möglichst viel Altbestand erhalten.
Rettung
Im Jahr 2015 erwarben die heutigen Bewohner das Anwesen und sanierten es über zwei Jahre hinweg.
Oberstes Gebot war dabei der Erhalt. Bis auf den Einbau eines (vorher nicht vorhandenen) Bades wurden keine Hinzufügungen bzw. Entfernungen vorgenommen. Nach umfangreichem Entkernen (157 to Schutt), Ertüchtigen mittels Fundamenten (56 to), Mauerankern und einzelnen zusätzlichen Balken erfolgte die behutsame Sanierung.
Von Anfang an zogen die Bauleute das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zu Rate. Sämtliche Vorschläge des Denkmalpflegers fanden dabei die Zustimmung der Bauherren.
Als Baumaterial fungierten dabei ausschließlich Hanf, Lehm und Kalk (28 to).
Auf moderen Baustoffe wurde bewußt verzichtet.
Vorhandene Materialien wurden sofern möglich gereinigt und wieder verwendet.
Sämtliche Fenster und Türen sind einzelgefertigte Maßarbeiten.
Als Heizung fungiert im Sandsteinbereich eine Sockelleisten-Leitung (Temperierung nach Großeschmidt). Im ersten Stock bieten großflächige Wandheizungen auf lehmverputztem Reet mollige Strahlungswärme.
Eine moderne Elektrik (KNX) ermöglicht interessante Lichstimmungen.
Im Jahr 2018 erhielten die Bauherren für ihre Ausführungen zum Erhalt des Anwesens den 1. Preis der Altstadtfreunde Altdorf.
Kontakt
Steffen Groß
Telefon: 0172 - 81 00 598
s.gross@akademia.de
An der Sanierung beteiligte Architekten
Der durch die Umnutzung des Wirtschaftsteils zu Wohnzwecken behördliche vorgeschriebene Bauplan wurde durch Florian Kurz erstellt. Dieser stand auch bei der Materialberatung zur Seite.
Nutzungspläne und Gestaltungsideen stammen von den Bauherren.
An der Sanierung beteiligte Handwerker
Zimmerer- und Dachdeckarbeiten: Zimmerei Vitzthum (Burgthann)
Türen: Jens Kellner (Berg b. Neumarkt)
Fenster: Alexander Lang (Freystadt), Promotec
Elektro: Elronik (Feucht)
Heizung/Sanitär: Felsner (Offenhausen)
Lehmbau Niekerk (Altdorf)
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