Düngemittelfabrik der Münchner Hausmüllsortieranlage
Backsteinbau der Jahrhundertwende wird nach Brand abgerissen
Das Gebäude war Teil der Fabrikanlage der "Hausmullverwertungsgesellschaft München", die 1898 zur Sortierung und Verwertung des Münchner Hausmülls in der Vorortgemeinde Puchheim errichtet worden war. Die Gesellschaft hatte den Trakt im Jahr 1902 als Fabrik zur Herstellung von Düngemitteln, Leim und Seife in Form eines langgestreckten, zweigeschossigen Satteldachbaus mit Segmentbogenfenstern erbaut.
Die Fabrik galt bei den Zeitgenossen als innovativ, so dass sie wiederholt Delegationen besichtigten. Sie wurde in einer Reihe mit ähnlichen Anlagen in Chicago und Budapest genannt. 1907 ließ sich Prinz Ludwig, der spätere König Ludwig III. die Fabrik zeigen. Die Fabrikanlage wurde neben dem Bahnhof zum Geburtshelfer der neuen Siedlung "Puchheim Kolonie", dem heutigen Stadtteil Puchheim-Bahnhof.
Die reizvolle Ziegelarchitektur hätte als wichtiger Baustein für eine Umnutzung und Aufwertung des gesamten Areals dienen können, das derzeit als Gewerbegebiet genutzt wird.
Düngemittelfabrik der Münchner Hausmüllsortieranlage - Fotos
Gefährdung
Der Industriebau war Anfang des Jahres 2012 bis auf die Außenmauern ausgebrannt. Da er trotz einer Prüfung nicht in die Denkmalliste aufgemommen worden war, hatten Brandsicherung und Behörden den Eigentümer bereits auf den Abbruch eingeschworen, als das Denkmalnetz Bayern einen Rettungsversuch startete. Jedoch, die Bagger waren schneller.
Als letztes bauliches Zeugnis der Müllverwertungsfabrik steht nun nur noch die alte Sortierhalle. Sie fand vorübergehend als "Halle11" eine künstlerische Nutzung, bis behördliche Anforderungen hinsichtlich des Brandschutzes deren Ende herbeiführten.
Wir brauchen Ihr Einverständnis
Dieser Inhalt wird von Dieser Inhalt wird von OpenStreetMap (OSMF) mit Leaflet bereit gestellt.
Weitere Details