Gasthaus Humplmayer in München-Laim
Gasthaus der Jahrhundertwende weicht Neubebauung
Ein stattliches Jahrhundertwendewirtshaus mit einer beeindrucken äußeren Baugestalt. Der Gasthof wurde 1898/99 errichtet und war das Herzstück der Ausdehnung des Dorfes Berg am Laim entlang der Wasserburger Landstraße in Richtung der damaligen Haupt- und Residenzstadt München. Er stand geradezu symbolisch für die Entstehung von „Neu-Laim“, wie das neue Siedlungsgebiet damals hieß. Das Dorf mit Ziegeleien wuchs zu einem Stadtteil der heutigen Landeshauptstadt heran.
1913, nur wenige Jahre nach dem Bau der Gaststätte, wurde Berg am Laim nach München
eingemeindet. Der Gasthof war stolzer Zeuge dieser Entwicklung. Darüber hinaus erinnerte das Gebäude an zahlreiche weitere Ereignisse und Entwicklungen der Geschichte des Stadtteils. An der damaligen Wasserburger Landstraße gelegen, der wichtigsten
Verkehrsader zwischen München und Salzburg, diente er als Poststation und war damit Teil des überregionalen Kommunikationssystems der Zeit. Für die Identität der Bürger im Dorf bzw. späteren Stadtteil war das Gasthaus von großer Bedeutung.
Gasthaus Humplmayer in München-Laim - Fotos
Gefährdung
Nach einem Jahrhundert seiner Existenz wurde dem Gebäude ein Erbfall zum Verhängnis. Nachdem die zwei Schwestern starben, die noch die Gastronomie betrieben hatten, war ein Bauträger zur Stelle, um das Areal im großen Maßstab neu zu bebauen.
Das Landesamt für Denkmalpflege beurteilte das Gebäude wegen verschiedener Umbauten nicht als denkmalwürdig. Der Bezirksausschuss, das Stadtteilparlament, konnte sich nicht dazu entschließen, bei der Stadt eine Änderung des Bebauungsplans zu beantragen, die das Gebäude hätte schützen können.
Als die Neubauplanung bekannt wurde, mehrten sich im Stadtviertel die Stimmen, die für den Erhalt plädierten. Das Denkmalnetz Bayern bat das Landesamt für Denkmalpflege um eine Neubewertung und appellierte an den Investor, eine Lösung unter Einbeziehung des historischen Gebäudes zu finden.
Im Juni 2012 gründete sich eine Interessengemeinschaft für den Erhalt. Sie schrieb noch an Oberbürgermeister Christian Ude mit der Bitte, das Haus zu kaufen, um darin ein Kultur- oder Vereinszentrum für den Stadtteil einzurichten. Doch die Stadt lehnte den Plan ab.
Im November 2012 ließ der Bauträger das Haus abreißen.
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