Martini-Gärtnerhaus im Augsburger Textilviertel
Unnötiger Abriss eines Ensembles englischer Gartenkunsttradition in Augsburg
Gefährdung
Wieder ist, und dazu noch völlig überflüssig, ein einmaliges Ensemble im Textilviertel einer banalen Punkthausbebauung zum Opfer gefallen. Das Gärtnerhaus im Martinipark wurde von internationalen Experten schon 1989 als schützenswertes Ensemble und Beispiel englischer Gartenkunsttradition erkannt. Wie unbeliebte Bäume krank geschrieben werden, wurde das hübsche Mansarddachhaus von Politikern als marode und nicht mehr haltbar bezeichnet. Dabei war das Gebäude noch bis kurz vor dem Abbruch bewohnt, und wer statt einem politischen Motiv ein Denkmalmotiv hat weiß, dass dieses Gebäude, saniert, eine Bereicherung für das Viertel gewesen wäre.
Verlust
Mit spürbarer Zufriedenheit verlas der Baureferent in der Stadtratssitzung am 30. Juni 2016 die ablehnende Stellungnahme des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege zum Antrag von Bund Naturschutz Augsburg e.V. und Architekturforum Augsburg e.V., das Gärtnerhaus im Martinipark unter Denkmalschutz zu stellen.
Das Gebäude habe keinen kulturhistorischen Wert und wäre auch nicht als Ensemble schützenswert, so das Landesamt in seiner Stellungnahme.
Das sah ein überregionales Expertenkolloquium aus Professoren, Architekten und Stadtplanern noch im Jahr 1989 ganz anders: Es hat „den Villengärten mit ihren Solitärbäumen, Obstgärten und Gewächshäusern als Zeugen englischer Gartenkunsttradition" Ensemblecharakter zugesprochen.
Das Gärtnerhaus im Park haben die Denkmalschützer damit zum Abriss freigegeben.
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