Modernes Wohn- und Geschäftshaus
Musterbeispiel der Architektur der 1950er Jahre
Das sog. Hanns-Meyer-Haus bildet den nordöstlichen Abschluss des kleinen Platzes "Fischerei", der wiederum das Zentrum der ersten Stadterweiterung vor der Stadtmauer bildet. Das in den 1950er Jahren errichtete Gebäude ist der gebaute Beweis, dass der zu dieser Zeit beginnende industrielle Aufschwung in Dingolfing auch in der Bausubstanz der Altstadt nicht folgenlos blieb. Von drei Seiten von öffentlichem Straßenraum umgeben, zeichnet sich der Bau durch eine detailreiche bauzeitliche Gestaltung aus, die mit größtem Respekt auf das Erscheinungsbild der klassischen Dingolfinger Geschäftshäuser in der näheren Umgebung reagiert. Beispielhaft dafür ist die im Stile einer Vorschussmauer erhöhte und verzierte Attika. Unverkennbare Zeugen der 1950er Jahre sind die (Schau-) Fenster sowie Eingangstüren aus eloxiertem Metall. Bemerkenswert sind die als Eckfenster ausgeführten Blumenfenster an einer nordwestlichen Gebäudeecke. Der Eingangsbereich ist insgesamt sehr gut erhalten. Sogar eher der Ausstattung zugehörige Elemente wie die bronzene Hutablage und ein in den Fußboden eingelassenes Monogramm des Bauherren sind noch erhalten. Die drei Bereiche des Hauses (die beiden Ladenflächen im Erdgeschoss sowie die oberen Stockwerke des Gebäudes) können separat von außen betreten werden. Die Treppe selbst ist - wie auch die Sockelbereiche im Inneren des Gebäudes sowie die Erdgeschossfassade - mit Natursteinplatten verkleidet. Das Treppengeländer zeichnet sich durch seine filigrane Ausführung und die auffällige Farbigkeit aus.
Modernes Wohn- und Geschäftshaus - Fotos
Gefährdung
Das seit mehreren Jahren ungenutzte Gebäude befindet sich im Eigentum der Stadt Dingolfing. Es ist zu befürchten, dass ein Abbruch mitsamt der entlang des Gartenweges befindlichen kleinteiligen Bebauung angestrebt wird. (Update 11/2022: In den unmittelbar anschließenden Bauten am Gartenweg haben bereits die Abrissarbeiten begonnen) Ähnliches wurde auf der anderen Straßenseite der "Fischerei" entlang der Rennstraße und der Asenbachstraße bereits umgesetzt, ein vollständig erhaltener und sehr kleinteiliger mittelalterlicher Baublock wurde dort durch großformatige Komplexe mit Eigentumswohnungen ersetzt.
Verlust
Update 2023: Das Gebäude wurde mitsamt der angrenzenden kleinteiligen Bebauung restlos abgerissen.
Kontakt
Fabian Schmerbeck, fabianschmerbeck@gmail.com
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