gefährdet

Klassizistischer Gutshof
Fischbacher Straße 2
96364 Marktrodach, Ortsteil Seibelsdorf

Eingestellt von: Robert Wachter
Eingestellt am: 11.11.2019
Geändert am: 18.12.2020

Bayerische Denkmalliste: eingetragen
Denkmalatlas / Aktennummer:
Denkmal-Typ: Einzeldenkmal

Klassizistischer Gutshof

Dunkle Wolken über dem historischen Gutshof von Seibelsdorf!

Seibelsdorf - das ist - neben seiner Markgrafenkirche aus dem 18. Jahrhundert – dieser beeindruckende historische Gutshof aus dem 19. Jahrhundert! Er wurde anstelle eines ehemaligen Adels-/Rittersitzes errichtet. Kein weiteres profanes Gebäude im Herzen dieses oberfränkischen Dorfes prägt so entscheidend das Ortsbild und ist zu einem so markanten Erkennungszeichen der Ortschaft geworden wie diese herrschaftliche Anlage.

Doch – seit Jahren leer stehend – droht dieser eindrucksvolle Gebäudekomplex inzwischen zu verfallen.

Die gesamte Anlage entstand vollständig im 19. Jahrhundert in verschiedenen Bauphasen unter Wahrung einer einheitlichen harmonischen Gesamterscheinung.

Dominanter Blickpunkt ist das an einer zentralen Straßenkreuzung massiv errichtete klassizistische Herrenhaus von 1829 mit Mansarddach und dem Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel, der von toskanischen Riesensäulen getragen wird. Ihm fügt sich nahtlos nach Norden ein langer Flügelbau an, der im Erdgeschoss Stallungen und im Obergeschoss ehem. Gesindewohnungen enthält. Nach Norden schließt die Hofanlage baulich ein Scheunen- und Stalltrakt ab, der in seiner östlichen Partie weitere ehem. Wohnungen enthält. Ein großer hakenförmiger Ökonomietrakt des späten 19 Jahrhunderts in Sichtfachwerk- und Ziegelbauweise, der parallel zur Fischbacher Straße ausgerichtet ist, begrenzt den großen Innenhof des Gutshofes nach Westen und Süden neben einem weiteren separaten Wirtschaftsgebäude mit Walmdach. Eine ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert stammende Einfriedung aus Sandstein mit Hoftor und dahinter umschlossenen ehemaligen Nutz- und Ziergartenarealen verbindet das Herrenhaus zum Dorfplatz gestalterisch wieder mit dem zur Straße giebelständig platzierten Südflügel jenes jüngsten Ökonomietraktes.

Das repräsentative Anwesen hat sich hervorragend authentisch bis in Details in seinem historischen Erscheinungsbild des 19. Jahrhunderts bewahrt. Das 20. Jahrhundert hat fast keinerlei Spuren hinterlassen. Selbst bauzeitlichen Türen und geschnitzte originale Fenster der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert sind vorhanden.

Klassizistischer Gutshof - Fotos

Gefährdung

Der Bauunterhalt der Anlage lässt seit Jahren zu wünschen übrig. Vandalismus hat jüngst zu Zerstörungen bauzeitlicher Glasscheiben im Erdgeschoss geführt. Bedenklich sind allerdings offene Partien in den Dächern, z. B. fehlende Scheiben in Dachfenstern. Sie lassen ungehindert Wasser eindringen und werden sicherlich auf Dauer große Zerstörungen der wertvollen historischen Substanz verursachen. Eine Teilfläche des südöstlichen Daches des nördlichen Ökonomietraktes hat bereits nachgegeben und ist eingebrochen!

Hier ist dringend Handlungsbedarf gefordert! Die eingebrochene Dachfläche ist umgehend zu sichern und abzudichten. Außerdem müssen alle weiteren Undichtigkeiten in den Dachflächen sofort beseitigt werden, soll diese für den Landkreis Kronach besonders wertvolle und architektonisch herausragende Gutshofanlage nicht noch weiteren und nicht mehr gutzumachenden Schaden erleiden!

Update vom 11.12.2020:

Inzwischen stehen seit mehreren Monaten zahlreiche Fenster am Gebäude offen. Die Gardinen flattern im Wind, Regen und Schnee kann nun zusätzlich auch hier eindringen und erhebliche Schäden verursachen. Die hauptamtlichen Denkmalbehörden bleiben stumm und regungslos, obwohl die Kreisheimatpflege regelmäßig den dringenden Handlungsbedarf anmahnt. Hier verliert der Landkreis Kronach und auch Bayern erneut und ohne Not ein herausragendes Baudenkmal!

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