gefährdet

Wohnanlage Nürnberg-Hummelstein
Schillingstraße/Galvanistraße/Pillenreuther Str./Sperberstraße
90459 Nürnberg

Eingestellt von: Stefan Schwach
Eingestellt am: 05.09.2014
Geändert am: 01.11.2014

Wohnanlage Nürnberg-Hummelstein

WBG Nürnberg plant das Ensemble aus den Jahren 1919/1920 abzubrechen

Die Wohnanlage Schillingstraße ist ein Zeugnis des Reformwohnungsbaus. Sie ist Teil einer Kette aus Siedlungen – darunter Gartenstadt, Werderau, Rangierbahnhof, Loher Moos und Fliegersiedlung – , mit denen Stadt, Genossenschaften und Unternehmen der Wohnungsnot vor und nach dem Ersten Weltkrieg begegneten. Mit dem Abbruch verlöre diese Kette ein wichtiges Glied. Sowohl die Nürnberger Altstadt in ihrer Komplexität als auch die Gründerzeitviertel werden, bezogen auf ihre spezifische Wohnqualität und ihren Stellenwert in der Stadtgeschichte, in der Öffentlichkeit als selbstverständlich erachtet. Aber auch die Siedlungen des frühen 20. Jahrhunderts, die aus der sozialen und politischen Aufbruchstimmung hervorgingen, sind ein wesentlicher Baustein der Stadtentwicklung.
 
Die Siedlung verfügt über ein stabiles Nachbarschaftsnetzwerk; die Langzeitmieter identifizieren sich mit „ihrer“ Siedlung. Abgesehen von der aktuellen Form der Kurzzeitunterbringung in einem Teil des Geländes findet man hier ein intaktes soziales Umfeld vor, ein Mikroabbild der diverskulturellen Südstadt.

Wohnanlage Nürnberg-Hummelstein - Fotos

Gefährdung

Die WBG Nürnberg plant das Ensemble abzubrechen. Geplant ist eine hochverdichtete Neubebauung.

Dass die Siedlungen des frühen 20. Jahrhunderts in Nürnberg bisher in ihrer Gesamtheit nicht nur so wenig Resonanz fanden, sondern nun auch dezimiert werden sollen, weist auf ein bemerkenswertes Defizit in der Auseinandersetzung mit der baulichen Erinnerungskultur unserer Stadt hin. Andernorts, etwa in München oder Erlangen, genießen viele solcher Siedlungen Denkmalschutz, in Berlin sind sie seit 2008 sogar Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Rettung

Das Interesse an der Siedlung in ihrer überlieferten Form wächst: Bereits über 300 Menschen haben eine Petition gezeichnet, die die Aufnahme des Ensembles Schillingstraße in die Bayerische Denkmalliste fordert.

Durch eine solide Sanierung, die den finanziellen Möglichkeiten der Bewohner angepasst ist, würden die alten Strukturen bewahrt werden. Obwohl die WBG die Gemeinnützigkeit offiziell einbüßen musste, sollte sie den gemeinnützigen Gründungsgedanken nicht über Bord werfen. Ebenso wie die soziale Verantwortung gegenüber den Mietern und den Nürnberger Bürgerinnen und Bürgern ist die Gemeinnützigkeit wesentlicher Teil der Unternehmensidentität. Dies gilt genauso für die Stadt Nürnberg als einhundertprozentige Eigentümerin der WBG.

Kontakt

Stefan Schwach
Mathildenstraße 39
90489 Nürnberg

stefan.schwach@web.de

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