Das Ensemble „Wohnanlagen am Loehleplatz“ in Ramersdorf ist ein städtebauliches Idyll, wie man es in München kaum mehr findet.
Es ist in besonderer Weise geschützt und doch aktuell aufs Höchste bedroht: Das Ensemble ist zwar zum großen Teil in der bayerischen Denkmalliste eingetragen, ist aber derzeit leider nicht vollständig erfasst.
Der gemeinnützige Wohnungsverein München 1899 e. V., dessen Vorgängern dieses Kleinod ursprünglich zu verdanken ist, plant den Abriss aller auf seinem Grundstück nicht ensemblegeschützten Häuser, darunter sämtliche Reihenhäuser an der Führichstraße, Bauten an der Maria-Lehner- sowie der Weiskopfstraße. Die Neubaupläne von bis zu fünfstöckigen Wohnblöcken reichen bis in den Kern des malerischen Wohnquartiers hinein. Die Realisierung dieser Bauvorhaben würde das historisch gewachsene Ensemble nachhaltig beschädigen und für Ramersdorf und seinen geschundenen Ortskern einen unwiederbringlichen Verlust bedeuten.
Der Unmut und der Protest in der Anwohnerschaft über dieses rücksichtlose Bauvorhaben sind groß. Dank des Engagements vieler Anwohner konnte es jedoch erstmal pausiert werden: Auf Antrag wachsamer Bewohner des Viertels prüft das Bayerische Landesamtes für Denkmalpflege (BLfD) nun eine mögliche Erweiterung des Ensembles „Wohnanlagen am Loehleplatz“ für alle Häuser in der Weiskopfstr., die Häuser in der Führichstr. 18-68 (gerade Nummern) sowie Maria-Lehner-Str. 18-42 (gerade Nummern).
Gem. des Bayer. Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) wurde deswegen eine abschließende Entscheidung über die Bauvoranfrage des gemeinnützigen Wohnungsverein München 1899 e. V. zurückgestellt, bis die Denkmalprüfung abgeschlossen ist (max. für zwei Jahre).
Die Ergebnisse der Untersuchung zur Denkmalfähigkeit werden im Landesdenkmalrat vorgestellt. Wegen des aktuellen Pandemiegeschehens kann jedoch momentan kein genauer Zeitplan für eine Entscheidung mitgeteilt werden.