Capriccio-Beitrag zum Schloss Nymphenburg und Biotopia

Eingestellt von: Sprecher des Denkmalnetz Bayern
Eingestellt am 05.12.2018
Geändert am 10.12.2018

Capriccio-Beitrag zum Schloss Nymphenburg und Biotopia

Leider trägt der Capriccio-Film vom 27.11.2018 nicht zum besseren Verständnis der Schlossanlage Nymphenburg bei. Die Bürgerinitiative hilft da gerne.

"Dafür soll der Institutsbau im Schlossflügel weichen. Vor 300 Jahren vom Hofbaumeister Joseph Effner auf dem Papier geplant, aber erst in den 1960ern gebaut." Das stimmt so natürlich nicht. Den von den Nationalsozialisten für ihr Deutsches Jagdmuseum abgerissenen Kapuzinerbau vergisst Capriccio leider. Es gab ihn aber tatsächlich und zwar von 1718 – 1939!

Generalkonservator Pfeil irrt, wenn er sagt, „das war ein Kartierungsfehler. Der [Institutsbau] war nie wirklich als Denkmal eingetragen, der war im Text falsch dargestellt. Also das Gebäude ist nie Denkmal gewesen. Das war im Text eine Unklarheit.“
Das Institut für Genetik ist nicht allein Ensemblebestandteil, wie das Landesamt für Denkmalpflege als die zuständige Fachbehörde glauben macht. Nymphenburg ist nach korrekter Auslegung des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes nicht nur ein Ensemble, sondern insgesamt (Einzel-) Baudenkmal. Dies hat Folgen für die Denkmaleigenschaft der einzelnen Teile sowie für die Erlaubnispflicht für das Bauvorhaben. Der Abbruch des Gebäudes Maria-Ward-Straße 1a (übrigens ist die Hausnummer im Film gut erkennbar) ist damit nämlich Beseitigung eines Bestandteils der Schloss- und Parkanlage, ferner des Schlossgebäudes Nymphenburg. Alle Ergänzungen oder Veränderungen, auch das Institutsgebäude aus den 1960er Jahren, sind der Denkmaleigenschaft des Gesamtbestandes zugewachsen (wie z.B. neue Dachziegel oder Fenster an einem Denkmal).

Schloss Nymphenburg ist mehr als „eines“ von 110.000 Denkmälern in Bayern.
Folgt man dem Eintrag in der Denkmalliste, ist es der „Ehem. Sommersitz der bayerischen Kurfürsten und Könige. Das Schloss bildet mit dem östlich vorgelagerten halbkreisförmigen Rondell und mit dem westlich anschließenden Schlosspark und den darin verteilten Gebäuden, Figuren und Brunnen eine der weitläufigsten und geschlossensten europäischen Schlossanlagen des 17. - 19. Jahrhunderts…“
Warum Generalkonservator Mathias Pfeil diese Schlossanlage derart herunterspielt und kläglich im Stich lässt, bleibt sein Geheimnis.

Die Kritiker haben eine hochkarätige Podiumsdiskussion abgehalten, bei dem sie einen Film zeigten, der durchaus zum tieferen Verständnis beitrug und beitragen soll:

Film von Podiumsdiskussion ansehen


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