Denkmalpreis des Bezirks Niederbayern an Denkmalnetzmitglied Winfried Warner

Eingestellt von: Denkmalnetz Bayern
Eingestellt am 27.09.2015
Geändert am 28.09.2017

Denkmalpreis des Bezirks Niederbayern an Denkmalnetzmitglied Winfried Warner

27.09.2015: Engagierte Denkmalpflege und moderne Wohnkultur müssen nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern können vielmehr eine ganz besondere, äußerst reizvolle Verbindung eingehen. Winfried Warner ist dies bei der Instandsetzung seines denkmalgeschützten Vierseithofs in der im Landkreis Rottal-Inn gelegenen Gemeinde Tann mustergültig gelungen. Dafür wurde ihm und seiner Frau Karin Bölter posthum der „Denkmalpreis des Bezirks Niederbayern 2015“ verliehen. Das Denkmalnetz Bayern gratuliert recht herzlich und freut sich über die Auszeichnung, die in die Reihe seiner Mitglieder geht.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich überreichte Winfried Warner die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung zusammen mit einer Glasskulptur im Rahmen eines Festakts am 13. September 2015 im Freilichtmuseum Massing: „Sie und Ihre Frau haben die Einmaligkeit Ihres Besitzes erkannt, geschätzt und durch die vorbildliche Instandsetzung vor dem Verfall bewahrt“ so Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich in seiner Rede. Und Edeltraud Plattner, stellvertretende Landrätin des Landkreises Rottal-Inn, gratulierte in Ihrem Grußwort Winfried Warner: „Dass es heute so ein Schmuckstück ist, darauf können Sie stolz sein und die Gesellschaft ist Ihnen zu Dank verpflichtet, weil Sie ein Stück Heimat erhalten haben.“

Der Vierseithof datiert um 1850 - schon damals ein Glanzstück ländlichen Bauens und bis heute ein typisches Beispiel für die regionale Baukultur des 19. Jahrhunderts. Eine Hofanlage in dieser Gesamtheit ist nur mehr selten zu finden. Kulturwissenschaftlerin Christine Lorenz-Lossin dokumentierte die umfassende und aufwändige Instandsetzung in ihrer Laudatio. Die neuen Besitzer hätten grundlegendes Fachwissen, die notwendige Sensibilität für die historische Bausubstanz, den Charme der Hofanlage mitgebracht. Dadurch sei es gelungen, ein Baudenkmal mit bewegter 150-jähriger Geschichte seinen individuellen Charakter zu bewahren. Oberstes Ziel sei die bestmögliche Bestandserhaltung gewesen - vom Gesamtobjekt bis ins kleinste Detail - so, wie es sich jeder Denkmalpfleger wünscht.

Unter dem Titel „Verkannt und unbeliebt!? Denkmale der Industrie- und Technikgeschichte“ beleuchtete Bezirksheimatpfleger Dr. Maximilian Seefelder in seinem Festvortrag das Thema des diesjährigen Denkmaltags „Handwerk, Technik, Industrie“. Die baukulturelle Identität sei nicht nur durch Gotteshäuser, Burgen, Schlösser, Villen oder Bauernhäuser geprägt, sondern auch durch die weniger geachteten Bauten des Technik- und Industriezeitalters. Die Industrialisierung und die rasante technische Entwicklung hätten die Arbeits- und Lebenswelten unserer Vorgänger-Generationen verändert wie nie zuvor. Dadurch hätten ganze Landstriche – auch ländliche – innerhalb kürzester Zeit eine industrielle Prägung bekommen. Als Beispiele führte Seefelder Glasmacherorte in Niederbayern und der Oberpfalz an, nationale Stätten der Stahlerzeugung, Kohleförderung und Energiewirtschaft oder auch den industriellen Abbau von Graphit und Granit im Bayerischen Wald.

Der Bezirk Niederbayern engagiert sich auf kultureller Ebene vor allem in der Denkmalpflege. Mit dem „Denkmalpreis des Bezirks Niederbayern“ würdigt er seit 2020 das großartige denkmalschützerische Engagement von Privatpersonen.

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