Der BR-Studiobau hat Denkmaleigenschaft!
Das Denkmalnetz Bayern begrüßt diese positive Meldung aus dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Endlich kam sie: die längst überfällige Würdigung des BR-Studiobaus, für den sich das Denkmalnetz Bayern mit Eva Demmelhuber seit geraumer Zeit einsetzt. Wir warben, wir demonstrierten, wir informierten unzählige Denkmalpfleger und -schützer. Denn für uns war das auch ohne amtliches Siegel längst klar: Der BR-Studiobau ist ein Denkmal! Da gab es für uns ehrenamtlich arbeitende Denkmalpfleger keinen Zweifel!
Sebastian Krass informierte am 28. Februar 2023 in der Süddeutschen Zeitung über die Pläne des Bayerischen Rundfunks, das Gebäude an der Münchner Marsstraße abzureißen.
Am 07. August 2023 berichtete moderneREGIONAL.
Exakt ein Jahr später wurde der Studiobau auf der Seite des Denkmalnetzes als gefährdet eingetragen. Zeitgleich landete er auf der Roten Liste des Deutschen Verbands für Kunstgeschichte als akut gefährdet.
Vom 19. bis 21. November 2024 schließlich fand das "Symposium zur Studiogeschichte: Für den guten Ton" statt. Organisiert wurde es von Daniela Zetti (Universität zu Lübeck), Andreas Putz (Professur für neuere Denkmalpflege, TUM) und Hanns-Erik Endres (Denkmalnetz Bayern). Es beschäftigte sich mit der Vergangenheit und Zukunft von Rundfunk- und Aufnahmestudios.
Verschiedenste Fachvorträge, Sound- und Videobeiträge sowie eine Studioführung führten uns vor Augen, welch hohe Qualität in diesen Bauten steckt, aber auch wie andernorts - meist ebenfalls ehrenamtlich - für die Weiternutzung solcher Gebäude bereits erfolgreich gekämpft wurde. Die Vernetzung der verschiedenen Akteure machte Hoffnung.
Und plötzlich die erlösende Nachricht. Das Denkmalnetz Bayern freut sich jetzt erst mal unbändig, dass der Studiobau aufgrund zweier Fachgutachten in die Denkmalliste eingetragen wird und hofft, dass der BR sich seiner öffentlich-rechtlichen Verpflichtung endlich bewusst wird.
Aus den verfassungsrechtlichen Vorgaben ergibt sich, dass öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten der Allgemeinheit verpflichtet sind.
Möge der BR künftig Energie und Geld nicht in eine Klage stecken, sondern in die Öffnung, Renovierung und akustische Bespielung seines kulturellen Schatzes! Der Erhalt des Denkmals liegt im Interesse der Allgemeinheit.
Wir freuen uns über Kommentare
Bitte beachten Sie dabei unsere Netiquette.
Neuen Kommentar schreiben