Der Moserbräu in Landshut ist sanierungsfähig - Fördermittel in Aussicht

Eingestellt von: Denkmalnetz Bayern
Eingestellt am 19.04.2015
Geändert am 28.09.2017

Der Moserbräu in Landshut ist sanierungsfähig - Fördermittel in Aussicht

Der vom Abbruch bedrohte Moserbräu in Landshut ist sanierungsfähig. Zu diesem Schluss kommt ein neutraler Gutachter, auf den sich die Regierung von Niederbayern, die Stadt, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und der Hausbesitzer  einvernehmlich geeinigt hatten. Es besteht nun wieder Hoffnung für das denkmalgeschützte Haus am Ende von Landshut Altstadt.

Spekulationen mit Denkmalbesitz sind nicht neu: Der Spekulant kauft billig sanierungsbedürftige Gebäude, auch wenn sie unter Denkmalschutz stehen, sitzt den Verfall dickfellig aus und erlöst am Ende die Stadt vom Anblick des Schandflecks durch einen schicken Neubau. In Landshut geht das offensichtlich nun nicht mehr so leicht.

Ausgangslage waren unterschiedliche Bewertungen: Der Landesdenkmalrat stufte das Gebäude als schützenswertes, weil historisch bedeutsames Objekt ein, während der Hausbesitzer Gutachten vorlegte, die die erhaltenswerte Substanz des Gebäudes auf 20 Prozent bezifferten.
 
Der nun beauftragte Gutachter ist bereits seit 40 Jahren auf denkmalfachliche Untersuchungen spezialisiert. Bei dem Gesamtgutachten, allerdings ohne Betrachtung der Nutzungsmöglichkeiten, wurde erstmals festgestellt, dass das Haus in weiten Teilen sanierungsfähig ist. Somit würde eine Abrissgenehmigung für die Untere Denkmalschutzbehörde – also die Stadt Landshut – nur schwer zu erteilen sein. Kurz nach Vorstellung des Gutachtens äußerte sich der Besitzer laut Landshuter Zeitung vom 10. April 2015 bereits dahingehend, dass die Kosten einer Sanierung (im Raum stehen 3,5 Millionen Euro allein für den vorderen Teil des Anwesens) einem Privatinvestor nicht zuzumuten seien.
 
Zu den Finanzierungsfragen kennt Landeskonservator Mathias Pfeil mehrere Möglichkeiten: So seien neben Zuschüssen aus der Städtebauförderung auch Denkmalmittel einsetzbar. Bei den Mitteln aus dem so genannten „Entschädigungsfonds“ erfolge zuvor eine Zumutbarkeitsprüfung durch das Wissenschaftsministerium, bei der die Leistungsfähigkeit des Eigentümers, das Denkmal selbst erhalten zu können, geprüft werde. Fördermittel würden dann gezahlt, wenn der Eigentümer sich die Sanierung alleine nicht leisten könne.
 
In drei Wochen treffen sich die Beteiligten wieder, um über Finanzierungsfragen und das weitere Vorgehen zu beraten. „Mein vorrangiges Ziel war es, eine objektive Diskussion zu ermöglichen, indem man feststellt, ob das Gebäude sanierungsfähig ist oder nicht“, zieht Mathias Pfeil ein erstes Resümee in der Landshuter Zeitung. „Es hat sich herausgestellt, dass das Gebäude sanierungsfähig ist und dabei noch nicht einmal als besonderer Fall dasteht. Damit haben wir jetzt die gewünschte objektive Gesprächsgrundlage“.
 
Für den Moserbräu setzen sich seit längerem die "Freunde der Altstadt Landshut" ein, die Mitglied im Denkmalnetz Bayern sind.
 
Anja Behringer

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