Ingenieurleistungen der Baukultur – Zum Tod von Prof. Dr. Helmut Bomhard
Wie so häufig bei Bau-Ingenieuren, ist sein Name allenfalls in der Fachwelt bekannt, aber jeder kennt seine innovativen Beiträge zur Baukultur der Nachkriegszeit. Allen voran das Münchner BMW-Hochhaus am Olympiapark (1972) mit seiner genialen Hängekonstruktion, die eine kurzfristige und kosteneinsparende Realisierung nach dem Projekt des Wiener Architekten Karl Schanzer ermöglichte. Auch die benachbarte „Museumsschüssel“ gilt als herausragende Ingenieurleistung. Aktuell in der Nutzungsdiskussion steht eine weitere spektakuläre Bomhard´sche Tragwerkkonstruktion in München, die Gleishalle des ehem. Paketpostamtes (1969) an der Friedenheimer Brücke. Beide Objekte sind (auch) als Zeugnisse der Ingenieurbaukunst in die bayerische Denkmalliste eingetragen. Nicht so weitere Ingenieurkonzeptionen Bomhards, wie der „Schiefe Turm“ von Oberstdorf, die nach dem Entwurf des Architekten (und Skispringers) Heini Klopfer verwirklichte Skiflugschanze (1973) mit frei auskragendem Schanzenanlauf.
Der bedeutende Impulsgeber des Ingenieurwesens der Spätmoderne, Prof. Dr. h.c. Helmut Bomhard ist am 1. Mai 2021 im Alter von 90 Jahren in Starnberg verstorben.
Mehr zu Helmut Bomhard vgl. Helmut Bomhard (1930) | Structurae und Vollmar, Bernd: Das BMW-Hochhaus als Denkmal – Entstehungs- und Veränderungsprozesse, in: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Jahrbuch der Bayerischen Denkmalpflege, Band 68/69, 2014/ 2015, München/Berlin 2017, S. 141–150.
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