Junger Verein will in Waldram bei Wolfratshausen Gedenkstätte aufbauen – Fotoausstellung eröffnet
Vor einigen Wochen hat sich der Verein "Büger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald" gegründet. Er will im Isartal eine Gedenkstätte aufbauen, um dort ein wichtiges Kapitel der Zeitgeschichte auch für künftige Generationen zu dokumentieren. Am 11. November eröffnete der Verein in Benediktbeuern mit großem Erfolg eine ungewöhnliche Ausstellung, die Fotodokumentation "Die Kinder vom Lager Föhrenwald. Jüdisches Leben nach 1945 bei Wolfratshausen".
Im Wolfratshauser Ortsteil Waldram haben sich die Zeitläufte in ganz besonderer Weise verdichtet. Hier befand sich 1939-45 ein (Zwangs)Arbeiterlager für Rüstungsarbeiter der Munitionsfabriken im Wolfratshauser Forst, das 1945-56/7 das größte und am längsten bestehende jüdische DP-Lager Deutschlands war und schließlich zu einer Siedlung für meist kinderreiche, katholische Heimatvertriebene wurde.
Der junge Verein hat bereits prominente ideelle Unterstützung bekommen, unter anderem von Präsidentin Charlotte Knobloch, Kardinal Reinhard Marx, Landesbischof Bedford-Strohm, Max Mannheimer, Dieter Wieland und dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege. Auch das Denkmalnetz Bayern hat dem Projekt Erfolg gewünscht.
Die in Benediktbeuern zu sehende historische Fotodokumentation gibt berührende Einblicke in die Geschichte einer lange vergessenen jüdischen Nachkriegskindheit in Bayern. Die Fotografien sind erstmals in Deutschland zu sehen und stammen aus Privatbesitz sowie aus Archiven in Jerusalem, New York und Washington.
Der Verein hofft nun, dass viele Bürgerinnen und Bürger die rein ehrenamtliche Arbeit mit einer Spende oder mit einer Mitgliedschaft unterstützen.
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