Kommentar DenkmalnetzBayern zu SZ vom 03.06.2022 "Zu schön für Solarstrom"
Kustermann und Die Grünen
„Zeitenwende“ ist ein großes Wort und lässt sich aktuell bestens werbewirksam ausschlachten. Für die ersehnte „Zeitenwende“ auf seinem Dach hat sich nun Caspar-Friedrich Brauckmann, Geschäftsführer der Fa. Kustermann am Viktualienmarkt, Verstärkung bei den Münchner und bayerischen Grünen geholt. Der Denkmalschutz wolle mal wieder Solarpaneele verhindern. Da müssen aber doch ein paar Fakten geradegerückt werden:
Denkmalschutz und Klimaschutz sind gleichberechtigte Interessen und erfordern abgewogene Entscheidungen in jedem Einzelfall. Für die maßvolle Abwägung beider Belange sorgen die zuständigen Behörden, in Bayern genauso wie in Hessen. Auch das Hessische Denkmalschutzgesetz gibt dem Klimaschutz keinen Vorzug, wie Katharina Schulze, Grüne Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag insinuiert.
Ein Prozent aller Dachflächen Bayerns steht unter Denkmalschutz, 2,5 Prozent unter Ensembleschutz und fünf Prozent der Dächer befinden sich im relevanten Nahbereich von Baudenkmälern. Daraus ergibt sich erhebliches Potential für Solardächer und PV-Anlagen auf den restlichen bayerischen Dächern.
Von zeitloser Gültigkeit ist die Broschüre des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege aus dem Jahre 2012, „Solarenergie und Denkmalpflege“, abrufbar auf deren Website. Nebenbei führt die Broschüre auch vor Augen, wie sich planloser Wildwuchs auf den Dächern ästhetisch auswirkt.
Zum Artikel "Zu schön für Solarstrom" auf SZ.de
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