Kommunales Denkmalkonzept Bayern KDK
Aus der Projektbeschreibung der Universität Bamberg:
Ziel des Forschungsprojektes ist es, in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege Konzepte und Praktiken für eine historisch informierte, nachhaltige Planungspraxis in dörflichen und städtischen Strukturen zu erarbeiten und in Best-Practice Beispielen zu konkretisieren. Dies geschieht im Rahmen des „Kommunalen Denkmalkonzepts“ (KDK), einem in der Entwicklung befindlichen Instrument raumbezogener Denkmalpflege des Landesamtes, welches auf die zunehmende Herausforderung von Städten und Dörfern reagieren soll, ihre Ortskerne, Quartiere, bedeutsamen Straßenzügen oder städtebaulich wichtigen Liegenschaften in Zeiten des strukturellen und demografischen Wandels zu erhalten, gezielt weiterzuentwickeln und zu beleben.
Voraussetzung für eine Stadtentwicklung auf Basis der durch die Denkmalpflege erhaltenen Potentiale ist eine qualifizierte Bestandserfassung der vielschichtigen Verflechtungen, die sich durch ein Zusammenspiel von geografisch-topografischer Situation, politischem, ökonomischem und sozio-kulturellem Umfeld in der gebauten Umwelt manifestiert haben. Diese baukulturellen und denkmalpflegerischen Werte sollen von den Kommunen im KDK erfasst, Stärken sowie Fehlentwicklungen konkret benannt werden, um auf dieser Grundlage denkmalpflegerische Belange in eine zielorientierte wie bürgernahe Planungspraxis zu integrieren. Die Kommunen sollen ermächtigt werden, eigenständig mit ihrer baukulturellen Identität umzugehen. Wesentlich für den Erfolg ist, wie das erhobene Wissen und die aufgezeigten Entwicklungspotentiale in die Gemeinden transferiert werden und wie Bürger und lokale Entscheidungsträger in Zukunftsfragen und Entscheidungsprozesse involviert werden.
Das KDWT-Projekt soll die Arbeit des Landesamtes auf wissenschaftlicher Ebene mit dem Ziel begleiten, die konzeptionelle Basis des neuen Instruments zu erweitern und zu evaluieren. Hierzu werden unter anderem national sowie international vergleichbare Ansätze von formellen und informellen Planungsrahmen, Interaktionsebenen, Partizipationsmethoden und Öffentlichkeitsarbeit erforscht und ihre Übertragbarkeit auf die spezifisch Bayerischen Rahmenbedingungen von Denkmalpflege und Denkmalschutz überprüft.
Das Kompetenzzentrums für Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien (KDWT) innerhalb der Bamberger Denkmalwissenschaften definiert sich als theoretisch fundierte und anwendungs- wie technikbezogene Disziplin an der Schnittstelle von Theorie und Praxis. Sein Alleinstellungsmerkmal ist die interdisziplinäre Kompetenz zwischen Geistes-, Ingenieur- und Materialwissenschaft. Im Einzelnen gehört dazu u.a. eine Stärkung des Kultur-Technik-Transfers in der Denkmalpflege durch systematische Erforschung kultureller Kontexte hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Technologieexporten. Ein zentrales Forschungsfeld des Zentrums ist die städtebauliche Denkmalpflege. Das zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege initiierte Pilotprojekt richtet sich auf die denkmalpflegerische Erfassung bayerischer Dorfkerne mit dem Ziel einer auch technologisch innovativen wie bürgernahen Denkmalpflege.
Die Projektleitung liegt beim Bamberger Lehrstuhl für Denkmalpflege, bei Dr. Thomas Gunzelman, Hauptkonservator, stellvertretender Referatsleiter Siedlungs- und Kulturlandschaftsdokumentation des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege und bei Dr. Gerhard Ongyerth, Wissenschaftlicher Referent in den Referaten Siedlungs- und Kulturlandschaftsdokumentation und Städtebauliche Denkmalpflege, Sachgebietsleiter Städtebauliche Denkmalforschung.
Mitarbeiter sind aktuell Lisa Marie Selitz, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien (KDWT) am Lehrstuhl für Denkmalpflege, und Judith Sandmeier, M.A., Wissenschaftliche Referentin am Landesamt.
Links:
Wir freuen uns über Kommentare
Bitte beachten Sie dabei unsere Netiquette.
Neuen Kommentar schreiben