Kommunales Denkmalkonzept für Pfaffenhofen? – "Ortstermin! – Aktiv für Bayerns baukulturelles Erbe"

Eingestellt von: Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm e.V.
Eingestellt am 20.09.2017
Geändert am 28.09.2017

Kommunales Denkmalkonzept für Pfaffenhofen? – "Ortstermin! – Aktiv für Bayerns baukulturelles Erbe"

Eine neue Veranstaltungsreihe des Denkmalnetzes Bayern nennt sich "Ortstermin! - Aktiv für Bayerns baukulturelles Erbe“.  So ein Ortstermin fand am 15. September 2017 in Pfaffenhofen statt – organisiert vom Heimat- und Kulturkreis. Er stand unter dem Thema:  Kommunales Denkmalkonzept als Lösungsansatz zur Problematik von Denkmal- und Ensembleschutz?

Vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege war die neue Stellvertreterin des Generalkonservators, Dr. Susanne Fischer gekommen, in Begleitung des neuen Gebietsreferenten für den Landkreis Pfaffenhofen, Marc Jumpers. Auch Vertreter der Stadt und des Landratsamtes waren gekommen, ebenso zahlreiche Mitglieder des Heimat- und Kulturkreises und Denkmalnetzmitglieder von auswärts.

Führung über den Hauptplatz

Vertreter des Heimat- und Kulturkreises zeigten bei einem Gang über den Hauptplatz Baudenkmäler, geliebte und ungeliebte Fassaden und informierten über geplante Bauprojekte, so dass sich die Teilnehmer vor Ort ein Bild machen konnten von den Qualitäten und Problemen des unter Ensembleschutz stehenden Platzes. Nach Meinung von Dr. Fischer passen Neubauten auf dem Bortenschlager-Areal und am "Sigleck" zwar in der Größe und Ausrichtung zum Hauptplatz, nicht aber die Gestaltung, vor allem die Größe der Fenster. Das betrifft auch indirekt das Bauvorhaben am Hauptplatz 8 (ehemaliger Eisen-Urban). Wichtig sei ein "stimmiges Raumgefühl"  wie zum Beispiel in der Stadtpfarrkirche, wo Elemente verschiedener Epochen miteinander harmonieren.

Besichtigung von Einzeldenkmälern

Auf die Führung folgte die Besichtigung dreier Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen und deren Restaurierung ansteht bzw. vor Kurzem abgeschlossen wurde: Sehr beeindruckt waren die Besucher von dem Bürgerhaus in der Münchener Str. 3, das von Max Hechinger Junior vorbildlich restauriert wurde und jetzt als sein Architekturbüro dient. Dann ging es vorbei am ehemaligen Kramerbräu, den Max Hechinger Senior denkmalgerecht restaurieren will, um dort wieder eine Gaststätte und Wohnungen unterzubringen. Hier wurde ein geplanter Eingriff in den historischen Dachstuhl kontrovers diskutiert. Schließlich endete die Besichtigungstour in der Scheyerer Straße am Kreisel, dem ehemaligen Haus des Pfaffenhofener Kirchenmalers Balthasar Kraft (1820 - 1889) mit zwei kennzeichnenden Fassadenfiguren, die einen Erker flankieren. Dahinter hat sich der Künstler ein prächtiges "Studiolo" im Neurenaissance-Stil geschaffen. Dieses Künstlerhaus restaurieren zu lassen hat sich der neue Eigentümer Wolfgang Eichenseher zur Aufgabe gemacht.

Das Kommunale Denkmalkonzept (KDK) – auch für Pfaffenhofen?

Anschließend stellte Landeskonservatorin Dr. Susanne Fischer das Kommunale Denkmalkonzept (KDK) vor. Das KDK ist ein neues Steuerungsinstrument für Kommunen im Umgang mit ihrer orts­typischen historischen Bausubstanz und historischen Ortsstrukturen – auf freiwilliger Basis und mit Bürgerbeiteiligung. Ziel ist es, identitätsstiftende bauliche und strukturelle Werte zu erhalten und weiterzu­entwickeln. Das BLfD begleitet die Konzeptentwicklung und unterstützt sie finanziell mit einem Anteil von 60% der Kosten.

Ziel dieser Veranstaltung war es, vor allem die Pfaffenhofener Kommunalpolitiker zu sensibilisieren und zu informieren. Die Entscheidung, ob in unserer Stadt ein kommunales Denkmalkonzept thematisiert und angestrebt wird, liegt nun bei Bürgermeister und Stadtrat.

Pfaffenhofen, 19. September 2017

 

 


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