Otto Meitinger – Architekt und Denkmalpfleger – gestorben

Eingestellt von: Denkmalnetz Bayern
Eingestellt am 13.09.2017
Geändert am 28.09.2017

Otto Meitinger – Architekt und Denkmalpfleger – gestorben

Ehrenbürger der Stadt München und Träger vieler Auszeichnungen: Die Arbeiten des Architekten und Denkmalpflegers in seiner Heimatstadt München waren beispielgebend für den Wiederaufbau kriegszerstörter Baudenkmäler in Europa.

Otto Meitinger wurde am 8. Mai 1927 in München als Sohn des Münchner Stadtbaurats Karl Meitinger geboren. Nach dem Abitur studierte er von 1945-49 Architektur an der damaligen Technischen Hochschule München. Dort wurde er wurde er Assistent am Lehrstuhl für Entwerfen und Denkmalpflege. 1953 war er mit nur 25 Jahren bereits Regierungsbaurat und hatte das Residenzbauamt und damit den Wiederaufbau der im Krieg fast vollständig zerstörten Münchner Residenz zu leiten. Unter anderem sind seinem Einsatz die Wiederaufbauten des Antiquariums, der „Reichen Zimmer“, der Hofkapelle und der Schatzkammer zu verdanken. Rechtzeitig zum 800. Stadtjubiläum Münchens 1958 konnte auch das Cuvilliéstheater, wenn auch an anderer Stelle, wiedererrichtet werden. Die Münchner Residenz galt damals als beispielgebend für den Wiederaufbau kriegszerstörter Baudenkmäler in Europa.

Von 1963 bis 1976 verantwortete er als Leiter der Bauabteilung der Max-Planck-Gesellschaft über 60 große Institutsneubauten im In- und Ausland. Schließlich war er auch für die herausragenden Umbauprojekte Palazzo Zuccari in Rom, Schloss Laxenburg bei Wien und Schloss Ringberg am Tegernsee verantwortlich. Nebenbei verfasste er bei Prof. Josef Wiedemann eine Doktorarbeit über die "Neuveste", den mittelalterlichen Vorläufer der Münchener Residenz, und promovierte 1970 an der TUM.

1976 wurde Meitinger auf den Lehrstuhl für Entwerfen und Denkmalpflege der TUM berufen. Die Einrichtung des Aufbaustudiums Denkmalpflege geht auf seine Initiative zurück. Drei Jahre war er Dekan der Fakultät für Architektur.

Von 1987 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1995 war Meitinger als Nachfolger von Wolfgang Wild Präsident der TUM. Kennzeichnend für seine Amtszeit ist eine große Zahl von Neuberufungen als Folge eines weitreichenden Generationenwechsels im Professorenkollegium. Aber auch das mit großen Baumaßnahmen verbundene Ausbaukonzept der Hochschule geht auf ihn zurück.

Meitinger hat viele Auszeichnungen erhalten, darunter: Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst, Bayerischer Verdienstorden und das Großes Bundesverdienstkreuz. Und er war Mitglied in zahlreichen Fachgremien, so auch im Bayerischen Landesdenkmalrat, dort die letzten Jahre als Ehrenmitglied.

Links:
https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/detail/article/33901/

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/nachruf-erhalten-und-veraendern-1.3662076


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