Plätze in Deutschland 1950 und heute – Ausstellung in Nürnberg
Noch bis 19. Februar ist in Nürnberg die Wanderausstellung "Plätze in Deutschland 1950 und heute" zu sehen. Sie stellt Photographien deutscher Plätze aus den 1950er Jahren aktuellen Aufnahmen vom gleichen Standort gegenüber, um auf die Fehlplanungen und Versäumnisse in der Gestaltung des Stadtraums aufmerksam zu machen.
Seit Jahrhunderten spielen Plätze eine wichtige Rolle als Treffpunkt der Stadtbewohner, und repräsentative stadträumliche Zentren. Schon immer waren Plätze auch Knotenpunkte im Verkehrsgefüge der Stadt. Zugleich blieb der Platz ein nach ästhetischen Gesichtspunkten gestalteter Ort des Verweilens. In den 1950er bis 1970er Jahren jedoch sorgte das Leitbild der „verkehrsgerechten Stadt“ für massive Eingriffe in die Struktur vieler deutscher Plätze. Viele Plätze verloren jegliche Aufenthaltsqualität. Sie wurden nun Opfer einer rigiden Stadtplanung, die sich an den funktionalen Ansprüchen des Automobilverkehrs orientierte und die historischen Strukturen und Maßstäbe unberücksichtigt ließ.
Die Ausstellung zeige, so der Journalist Gerhard Matzig in der Süddeutschen Zeitung, dass die Stadtplanung zu einer Disziplin degradiert worden sei, "die das Gewese der von Bau-Normen durchseuchten Infrastrukturtüftelei über die Ästhetik erhebt". "In der Vorhölle der Erbärmlichkeit", titelte die Süddeutsche Zeitung deswegen ihren Bericht über die Ausstellung.
Zu sehen ist die Ausstellung im Offenen Büroin der Lorenzer Straße 30.
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