Foto: Mustafa Karaaslan VAI

Refuse, Reduce, Re-use, Recycle, Rot Strategien für die Material- und Bauwende

Eingestellt von: Dr. Hanns-Erik Endres
Eingestellt am
Geändert am 10.01.2024

Refuse, Reduce, Re-use, Recycle, Rot Strategien für die Material- und Bauwende

Refuse | Repair
»Verbietet das Bauen!«, »Stoppt den Neubau!«, »Wir fordern ein Abriss-Moratorium« so oder so ähnlich lauten die provokanten Forderungen vieler Expertinnen und Experten. Dahinter steckt der dringliche Aufruf, das ökonomische Dogma des Neubaus zu durchbrechen und die Ressource »Bestand« in den Mittelpunkt der Überlegungen zur Bauwende zu stellen. Denn aus ökologischer Sicht ist es fast immer sinnvoller ein Bestandsgebäude thermisch zu sanieren und weiter zu nutzen, statt es abzubrechen und neuzubauen.

Reduce
Reduce beschreibt die Vielzahl an Möglichkeiten den Ressourcenverbrauch zu reduzieren: Sei es durch Verzicht, bzw. Genügsamkeit (Frugalität) und Suffizienz im Flächen- und Materialverbrauch, durch den sparsameren Einsatz energiereicher Baustoffe, deren Optimierung hinsichtlich Volumina, Energieeinsatz oder Festigkeit und zuletzt Low-Tech-Ansätze, bei denen »einfachen Mittel« helfen, den Einsatz komplexer, raum- und ressourcenverbrauchender Technikanlagen wie auch Bauteil-Aufbauten zu reduzieren.


Re-use
Re-use ist in aller Munde, jedenfalls bei Architektur- und Bauschaffenden. Im Abbruchfall werden gut erhaltene Bauteile nicht mehr nur rezykliert, sondern eins zu eins in Neu-, Um- oder Erweiterungsbauten integriert.

Recycle
Inzwischen werden hierzulande rund 90% der Bauabfälle rezykliert. Eine hervorragende Zahl,  Recycling bedeutet zumeist ein Downcycling und damit eine Abwertung der Materialqualität. Die Herstellung von Recyclingbaustoffen ist zumeist mit einem ebenso großem Energieverbrauch verbunden wie bei Neubaustoffen.

Rot
Noch vor gut 150 bis 200 Jahren war das Bauen geprägt von der lokalen Verfügbarkeit der natürlichen Ressourcen. Holz, Lehm, wie auch die vielen weiteren biobasierten Baustoffe verlangen nicht nur einen sehr geringen Energieeinsatz in der Produktion, sie sind im Falle des Abbruchs eines Gebäudes auch grundsätzlich verrottbar. Im Bestfall ergibt sich also ein sehr kleiner und regionaler Materialkreislauf: Vom Anbau, bzw. von der Entnahme, über die energiearme Verarbeitung/Herstellung, der Nutzung und schlussendlich dem Abbruch

Die Ausstellung im VAI in Dornbirn ist noch bis zum 24. Februar 2024 zu sehen. Am Donnerstag, 25.Jan. 2024, findet ein Aussstellungsgespräch statt.

Nähere Informationen auf der Website des VAI

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