"Show und tell" regt zum Nachdenken über Architektur an
Das Münchner Architekturmuseum kennen nicht viele, aber es ist eine der bedeutendsten Sammlungen der Architekturgeschichte in Europa. 1868 wurde es als Schausammlung für die Architektenausbildung an der polytechnischen Schule (heute TU) in München gegründet und ist in den vergangenen fast 150 Jahren zu einer einzigartigen Sammlung gewachsen. In der Ausstellung „Show and Tell“ in der Pinakothek der Moderne werden vierzig Beispiele aus dieser Sammeltätigkeit gezeigt.
Die gebaute Welt als Architektur zu sehen, die machbar ist, gemacht wird und nicht einfach hingenommen werden muss, wird immer wichtiger in einer Welt, in der die optische Umweltverschmutzung immer mehr um sich greift. Ein Gebäude ist mehr, als ein meist rechteckiges Gehäuse für Wohnen oder Business. Architektur ist ein wesentlicher Teil unseres Befindens und unseres Lebensgefühls, weil wir ständig von ihr umgeben sind.
Die Ausstellung „Show and Tell“ möchte zum Anschauen und Nachdenken über die Architektur anregen, die mit der Geschichte einer Vielzahl von Projekten dokumentiert wird, aber auch über die Zeichensetzung der real gebauten Architektur. In den Beispielen wird auch deutlich, zu welcher Zeichensetzung Architektur fähig ist. Am eindrücklichsten wird dies am Schulstuhl von Karl Nothelfer sichtbar, der ab den späten 50’ Jahren die bis dato fixe Reihung der Schulbänke aufbrach und ganze Schülergenerationen prägte.
Ein anderes Mega-Zeichen ist die Biertempel-Architektur in München (z.B. Hofbräuhaus, Löwenbräukeller), dessen Architektur eine technologischen Innovation der Fa. Heilmann und Littmann vor gut hundert Jahren erst baubar machte.
Ausstellung „Show and Tell“ des Architekturmuseums in der Pinakothek der Moderne München 12. März – 15. Juni 2014.
Eintritt: Erwachsene 10 €, am Sonntag 1€, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre freier Eintritt, am Mittwoch freier Eintritt für alle („Allianz Tag“)
Text: Hanns-Erik Endres
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