Streit über Biotopia im Landtag

Eingestellt von: Elke Wendrich
Eingestellt am 11.12.2017
Geändert am 10.12.2018

Streit über Biotopia im Landtag

Die Diskussionen um das neue Naturkundemuseum BIOTOPIA gehen weiter:

Am 06.12.17 wurden im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst des Bayerischen Landtags vier Petitionen zum Naturkundemuseum Biotopia behandelt. Die Petitionen hatten die unpassende Architektur zum Thema, sowie die mangelnde Nachhaltigkeit bei einem Abbruch der Bestandsgebäude. Auch die Herausnahme weiter Teile des Nordflügels von Schloss Nymphenburg aus der Bayerischen Denkmalliste war Gegenstand einer Petition.

Von der Bürgerinitiative "Gemeinsam für Schloss Nymphenburg" wurden rund 1300 Unterschriften übergeben, die den Erhalt der Bestandsgebäude, bzw. einen sich einfügenden Neubau fordern.

Einig waren sich die Abgeordneten aller Parteien, dass ein Neubau innerhalb des Schlossensembles Nymphenburg ausgesprochen "heikel" ist. Während es im Wettbewerb noch darum ging, für das große Skelett eines Dinosauriers einen adäquaten Ausstellungsraum zu planen, passt dieses nun nicht mehr zum neuen Ausstellungskonzept. Statt dessen gibt es jetzt vier raumbildende Treppenskulpturen. Der überarbeitete Entwurf von Volker Staab zeigt weiterhin eine überdimensionierte Eingangsöffnung. Die Fassade ist nach wie vor aus Sichtbeton und soll im Erdgeschoss von einigen raumhohen Fenstern gegliedert werden. Fenster und Eingangsöffnung sollen goldfarbene Metall-Verkleidungen erhalten, die weit ins Rondell hinein blinken werden. Verena Osgyan von den Grünen forderte, dass ein wirklicher Dialog zwischen den Museumsmachern, Bürgern und Bezirksausschuss dringend stattfinden muss.

Am Abend des 05.12.17 wurden in der Bürgerversammlung des Stadtbezirks Neuhausen-Nymphenburg zwei Anträge zu BIOTOPIA eingebracht:

- der Neubau muss sich in das Schlossensemble und Joseph Effners Gesamtplanung einordnen.
- das Verkehrsgutachten ist zu aktualisieren, weil es gravierende Mängel aufweist und veraltet ist.

Ursprünglich gingen die Verkehrsplaner davon aus, dass sich das Museum im Bestand erweitert und der Museumszugang bleibt. Die enge Maria-Ward-Straße am neu geplanten Zugang wurde nicht untersucht. Täglich frequentieren aber insgesamt 1800 Kinder – teilweise 6jährige Grundschüler – diese Engstelle. Das Naturkundemuseum BIOTOPIA soll Besucher aus ganz Süddeutschland anziehen.

Wenn sich die Zahlen laut Prognose auf 500.000 Personen/Jahr mehr als verdoppeln, wird das Auswirkungen auf die Sicherheit der Schüler/innen der Grundschule Maria Ward, des Gymnasiums und der Realschule haben. Bereits jetzt herrscht im weiten Umkreis von Schloss Nymphenburg ein enormer Parkplatzmangel. Der Park- und Suchverkehr fließt in den Rondells und im Viertel um den Nymphenburger Friedhof nicht ab. Häufig kommt es zu gefährlichen Verkehrssituationen. An besucherstarken Tagen oder auch bei Abendveranstaltungen kollabiert der Verkehr regelrecht. Wahre Blechlawinen parkender Autos – auch in Feuerwehrzufahrtszonen – sind keine Seltenheit. Die schlechte Anbindung des Museums an den öffentlichen Verkehr wird das Chaos wohl verstärken.

Beide Anträge wurden in der Bürgerversammlung mit großer Mehrheit angenommen.

Mehr dazu: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/landtag-streit-ueber-biotopia-1.3781541

Streit über Biotopia im Landtag - Fotos


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Kommentar von Wiesmeth |

300 m weiter nördlich wäre ein besserer Standort

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