Werk des Architekten Josef Wiedemann (München, Kaufhof am Marienplatz), Leser
SZ NR. 173, Montag 30. JULI 2018 "DENKMALLISTE WIRD LÄNGER" (LOKALTEIL MÜNCHEN)
Die SZ berichtet über die Aufnahme weiterer Bauten des Münchner Architekten und Hochschullehrers Josef Wiedmann (1910–2001) in die bayerische Denkmalliste. In einer beiläufigen Schlussbemerkung wird der sog. Kaufhof am Marienplatz als Wiedemanns "umstrittenster" Neubau bezeichnet.
Tatsächlich mündete die Abneigung schon mal in den – unreflektierten – Aufruf dieses "unsägliche Gebäude...in die Luft zu sprengen" (Leserbrief in der SZ vom 10. Oktober 2013). Dahinter mag u. a. noch immer die Trauerarbeit um den Verlust des Vorgängergebäudes stehen. Der Abbruch des sog. Roman-Mayer-Kaufhauses, 1912 anstelle historischer Bürgerhäuser errichtet, wurde Ende der 1960er Jahre heftig öffentlich diskutiert; wie übrigens gleichzeitig Wiedemanns Kaufhaus-Projekte in Augsburg und Regensburg.
Nachdem der Kaufhaus-Neubau aber nun schon ein halbes Jahrhundert prägend existent ist, wünschte man sich so langsam eine unbefangene architekturhistorische wie denkmalfachliche Auseinandersetzung mit dessen Bauform und städtebaulicher Einordnung. Denn, im bundesweiten Vergleich, wurde 1972 die Bauaufgabe "Kaufhaus" am Münchner Marienplatz beileibe so schlecht nicht gelöst.
dr. bernd vollmar
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