Barockschloss, Himbeerpalast und Halbleiterindustrie
Die von Roman Herzog 1998 geprägte Metapher „Laptop und Lederhose“ ist zum Synonym für die industrielle Entwicklung der Nachkriegszeit geworden. Dazu gehört auch die Halbleiterindustrie, deren Ursprünge in Franken und deren bauliche Hinterlassenschaften der Beitrag in der Schöneren Heimat 2/2024 nachzeichnet. Im Literaturverzeichnis finden sich zahlreiche Hinweise für eine vertiefende technikgeschichtliche Lektüre.
Zu den baulichen Hinterlassenschaften der Technik- und Industriegeschichte finden sich in den meisten Literaturstellen jedoch kaum Hinweise. Dabei hat z. B. Siemens in Erlangen und München Industrieanlagen von der Größe eines Stadtteils errichtet, die heute weitgehend verschwunden sind. Aber auch die zahlreichen Universitäts- und Hochschulgründungen, die Bauten der Max-Planck- und der Fraunhofer-Gesellschaft, letztere gegründet 1949, sowie die Städte und Siedlungen der Vertriebenen mit ihren Industriebauten gehören zu diesem Erbe. Jüngst hat die Max-Planck-Gesellschaft ihr altes Institut für Physik (Werner-Heisenberg-Institut) in München geräumt, Zukunft unbekannt.
Die Wissenschafts- und Industriebauten der Nachkriegszeit werden nur selten als Denkmal erkannt. Hier bietet sich ein weites Feld für Heimat- und Geschichtsvereine und andere Interessierte.
Aus: Schönere Heimat 2 / 2024, S. 158-159, Hrsg. Bayerischer Landesverein für Heimatpflege
Der Artikel ist erschienen in der Reihe "Aus dem Denkmalnetz", die es seit 2023 gibt.
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